Mit der Serie Charité hat uns die ARD in Sachen Medizingeschichte erfolgreich weit nach vorn gebracht. Wir kennen uns bestens in der Zeit um die Jahrhundertwende aus, als Robert Koch und Rudolph Virchow das berühmte Institut in die Moderne befördert haben, dann folgten wir Dr. Sauerbruch durch die finstere NS-Zeit und nun dürfen wir uns auf Mediziner in der DDR freuen. Stoff ist genug vorhanden, denn die Arbeit zwischen Stasi, Parteilinie und Versorgungsmängel war nicht einfach.
Vor dem Mauerfall
Die Charité-Akten des Ministeriums für Staatssicherheit sind mehr als umfangreich, es soll sogar in der Büste von Theodor Brugsch ein Abhörgerät in der Klinik für Innere Medizin gegeben haben, das direkt mit der Stasi verbunden gewesen sei. Und: Aufgrund der Lage der Klinik haben wohl Medizinstudenten nachts an der Grenze patrouilliert. Schillernde Persönlichkeiten sind in der Zeit vor dem Mauerfall auch reichlich zu finden, die dann in bewährter Manier mit fiktiven Charakteren zu einer spannenden Story verbunden werden können.
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Der neue Cast
Wenn wir schon mal Besetzungsvorschläge machen dürfen: Ulrich Tukur wäre ein wunderbarer Dr. Otto Prokop, der sich als Rechtsmediziner nicht vom DDR-Regime einschüchtern ließ. Er wurde ausspioniert und gleichzeitig hofiert, er genoss Reisefreiheit und andere Privilegien, verkaufte aber Seren auf dem Schwarzmarkt an große Westfirmen, um mit den Devisen Forschungsarbeiten an der Charité finanzieren zu können. Auch Dr. Regine Witkowski, die das Institut für Medizinische Genetik an der Charité gründete, hat Potential: Sie lehnte eine Parteimitgliedschaft in der SED konsequent ab und half stattdessen, den fachlichen Austausch zwischen Ost und West aufzubauen. Mit Margarita Broich liefern wir den zweiten Vorschlag für den Cast. Die ARD jedenfalls hat die die Produktionsfirma UFA Fiction beauftragt, sich an die Drehbücher zu machen. Wir freuen uns und stehen mit weiteren Ideen gern bereit.