Berlin hat viele Restaurants und auch an Clubs mangelt es nicht. Aber ein Lokal, in dem man hervorragend isst und direkt vom Tisch auf die Tanzfläche wechselt…? Das Papillon bringt als Hybrid der Szene das Dinner & Dance-Konzept nach Charlottenburg. Direkt am Bahnhof Zoo, unterhalb der S-Bahn, hat Inhaber Felix Brandts dafür die perfekte Location gefunden. Die ehemalige Lackiererei ist nun eine glamouröse Anlaufstelle für Genussmenschen, Szenegänger, Partypeople oder kurz gesagt: Für Leute, die die schönen Seiten des Lebens mit Stil zu feiern wissen.
Zusammen mit dem New Yorker Interior Designer Dan O’Kelly hat Brandts seine Vision Wirklichkeit werden lassen. Der Mix aus Mid Century Elementen und modernem Lifestyle gefällt uns gut. Das Lichtkonzept lässt alles im richtigen Maß erstrahlen und verbreitet zugleich eine wohlige Atmosphäre. Spiegel ersetzen die Fenster, die Außenwelt hat hier drinnen auch wirklich nichts verloren. Die Tische sind klassisch mit weißen Tischdecken und edlem Porzellan eingedeckt. Das Publikum ist gemischt: Am Nachbartisch scheint es geschäftlich zuzugehen, ansonsten finden sich hier typische Berliner*innen und internationale Gäste ein.
Zur Begrüßung nehmen wir für je 19 Euro einen Porn Star Martini und einen Alcon Blue – ein Signature Cocktail, der durch den Mix aus Gin, St. Germain, Italicus, Limette, Veilchen und Moët & Chandon Brut wunderbar erfrischt. Dazu lassen wir uns einige Vorspeisen bringen, die das Gefühl der Leichtigkeit noch steigern: Die Erdbeeren Burrata paart die Süße langsam eingekochter Früchte und Macadamia-Biscotti perfekt mit Basilikumöl und der cremigen Burrata (16 Euro). Dazu passt das feinwürzige Beef Tartar (22 Euro) und ein zartes Fish Crudo mit Butter-Sake-Vinaigrette (21 Euro).
Verantwortlich für die kreative Küche ist Nadav Kundel. Der aus Tel Aviv stammende Küchenchef hat schon auf der ganzen Welt gekocht und keine Scheu davor, mediterrane Elemente mit asiatischen Aromen zu kombinieren. Basis für alle Kreationen bieten der saisonale Ansatz und Produkte von hoher Qualität. So gönnen wir uns als nächstes ein Sirloin Steak mit Yuzu-Rum-Sauce (49 Euro) und Trüffel-Pomme-Pave. Letzteres besteht aus dünn geschichteten Kartoffeln mit Trüffel-Mayo, frischem Trüffel und Parmesan (9 Euro) und sorgt dafür, dass man Kartoffeln nie wieder anders essen möchte. Die Hummer-Tagliatelle (32 Euro) mit einer Tomaten-Meeresfrüchte-Sauce hat dank Chili-Marmelade einen idealen Schärfegrad, der den Aromen des Hummers nicht die Show stiehlt.
Mittlerweile erreicht die Stimmung um uns herum Partyniveau. Die Tischgesellschaften mischen sich, einige stehen an der Bar, der DJ legt mitten im Restaurant auf und auch in den Gängen stehen nun Menschen, die es nicht mehr auf den Sitzen hält. Trotzdem fühlen wir uns beim Essen nicht gestört und lassen daher auch das Dessert nicht aus. Während wir uns von Concord – einem Mokka-Mousse mit drei Baiser-Sorten und Schokoladentrüffel (14 Euro) – sowie Strawberry Passion – ein Passionsfrucht-Limetten-Quark mit Erdbeer-Consommé und Mascarpone-Eis (14 Euro) – berauschen lassen, beobachten wir, wie bunte Cocktails die Runde machen.
Obwohl wir am nächsten Tag in die Redaktion müssen und nun alle Informationen für unsere Kritik beisammenhaben, bleiben wir. Die Bartender*innen verstehen ihren Job ebenso gut wie das Küchenteam. Die Cocktails, die auch wir uns zum Abschluss mixen lassen, sind nicht nur bunt, sie sorgen für Schmetterlinge im Bauch. Glanzvoller kann eine After-Eat-Party nicht sein.