Es sind die einfachen Dinge des Lebens, die zum Glück führen. Bevor du nun grübelst, was es mit dieser Weisheit auf sich hat, geh lieber gleich ins neue Le Feu in Charlottenburg. Denn hier wird aus einem ganz einfachen Gericht, dem Flammkuchen, eine Gaumenfreude, ein neues Lieblingsgericht – kurz: ein Glücksmoment. Weil wir gehört haben, dass die Auswahl der elsässischen Spezialität hier besonders groß ist, gehen wir gleich mit mehreren Kolleg*innen los, um möglichst viele Varianten zu testen.
Empfangen werden wir herzlich und der Raum umgibt uns gleich mit wohliger Atmosphäre, die zum langen Verweilen einlädt. Der Mix aus rustikalen Details wie einer Backsteinwand, französischen Zeitungen als Tapetenersatz, Dekorationen, die auch in einem elsässischen Landgasthaus ihren Platz finden würden, und modernen Möbeln, die sich in ihrer Schlichtheit perfekt in das gemütliche Szenario einfügen, gefällt. Der Service ist so freundlich wie charmant und gibt uns vorweg den Tipp, dass man auch Flammkuchen bestellen kann, deren Hälften unterschiedlich belegt sind. Das funktioniert aber nur im „All you can eat“-Angebot, das faire 21,90 Euro p. P. kostet – und sich fürs uns als äußerst hungrige Gäste auf jeden Fall lohnt! Uns freut es: So können wir noch mehr probieren! Auch gibt es neben Belägen mit Fisch, Fleisch und Gemüse die Möglichkeit, den Flammkuchen vegan zu genießen oder den knusprigen Teig aus Weizenmehl als Dinkelversion zu erhalten. Perfekt.
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Als Warm-up nehmen wir eine Zwiebelsuppe, die hier mit Pernod verfeinert wird, und dazu eine bunte Runde Aperitifs. Hugo, Aperol Spritz und Lillet Wild Berry sorgen dann auch gleich für Urlaubsstimmung am Tisch. Die Zwiebelsuppe macht währenddessen Lust auf mehr Herzhaftes und so bestellen wir schnell die erste Runde Flammkuchen. Zunächst probieren wir den absoluten Klassiker: Flammkuchen Elsässer Art mit Rahm, Speck und Zwiebeln. Kaum zu glauben, dass der Flammkuchen ursprünglich nur helfen sollte, vor dem Brotbacken die Temperatur des Ofens zu testen. Hier ist die Temperatur sehr gut. Der Teig knuspert, die Zwiebeln verbreiten eine feine Süße und bilden einen zarten Kontrast zum leicht salzigen Speck. Für den Frischekick nehmen wir drei „Mini Bols“, die du dir hier auch als große Version mit Salaten und Extras selbst zusammenstellen kannst.
Es folgt der Flammkuchen Chorizo, ebenfalls superlecker: Wie der Name schon sagt, steht hier die würzige Wurst aus Spanien im Mittelpunkt, gepaart mit schwarzen Oliven, Knoblauch und Käse. Wir bitten den Service, uns nun zu überraschen und persönliche Highlights zu bringen. Das ist eine gute Entscheidung, denn so erfahren wir, dass Räucherlachs hervorragend zu Roquefort-Käse passt und dass Shrimps für uns ab sofort ein Muss auf Flammkuchen sind. Die nächsten beiden Flammkuchen sind eine „feurige Angelegenheit“: Peperoni setzt mit Rahm, Tomaten, Zwiebeln, milder Peperoni und Kräutern der Provence auf eine angenehme Grundschärfe, während Chili-Cheese mit Rahm, Mais, Kidneybohnen, Bacon, Käse und vor allem Jalapeños einen höheren Schärfegrad anstrebt. Profis sagen ja, Milch helfe einen brennenden Gaumen zu löschen, aber wir finden Picon Bier passt viel besser. Herrlich.
Obwohl unsere Mägen Signale senden, dass es nun genug sei, ist kein Geist willens, aufzuhören. Wir möchten unbedingt noch „fleischlos glücklich“ werden. Und das werden wir dank den Flammkuchen Preiselbeeren-Camembert und Ziegenkäse-Honig. Wer sich vegan ernähren möchte, kann die Flammkuchen mit einer Creme auf Haferbasis und veganem Käse bekommen. Als am Nebentisch eine Crème brûlée serviert wird, reißen sich zwei Kollegen zusammen und bestellen die traditionelle Köstlichkeit trotz Sattheit. Schon beim ersten Knacken, als einer der beiden die Karamell-Zuckerschicht mit dem Löffel durchbricht, vergessen alle andern am Tisch, dass sie nicht mehr essen können. Es beginnt eine Schlacht um die wunderbare Crème mit Bourbonvanille, die wir friedlich ausklingen lassen, indem wir noch zwei weitere Portionen nachbestellen. Wir werden wiederkommen, schon allein um beim nächsten Mal die süßen Flammkuchen zu probieren, die mit Äpfel, Birnen und Bananen den herzhaften Kollegen den Rang ablaufen könnten.
Falls du in Bielefeld, Bremen, Halle oder an einigen anderen Orten ein Lokal siehst, das ebenfalls „Le Feu“ heißt, kannst du darauf vertrauen, auch dort hervorragende Flammkuchen zu bekommen. „Le Feu“ ist ein Franchise, das die hervorragende Qualität in der Republik verteilt. In der Gestaltung sind die Lokale jedoch frei.