Gastro-Tipp

Neu in Charlottenburg: moderne Levante-Küche im 963

963
Die kulinarische Tradition der Levante reicht viele Jahrhunderte zurück. Vom östlichen Mittelmeer über den Libanon bis Syrien: Die kulturellen Einflüsse sind divers und in der Küche verschwimmen die Ländergrenzen. Das neue Restaurant 963 zelebriert genau diese Vielfalt mit einem ganz persönlichen Touch. Wir waren vor Ort ...

Wem gehören Falafel, Hummus und Co? Wenn man Ribal Sibaee fragt, dann den Menschen der Levante. „Viele Länder versuchen, bestimmte Gerichte für sich zu adaptieren“, erklärt der geborene US-Amerikaner mit syrischen Wurzeln, „dabei ist diese wunderbare, vielfältige und aufregende Küche unser kulinarisches Erbe.“ Wie auch Zutaten und Rezepte durch Migration auf Wanderschaft gehen und dadurch sogar ganz neue Gerichte entstehen, sieht man an der Küche im neuen Restaurant 963. Hier ist Sibaee der Inhaber. Neben Klassikern wie Fattoush, ein syrisch-libanesischer Salat, werden eigene Gerichte wie das Musakhan Popsicle (9,50 Euro) angeboten. Das nahöstliche Gericht mit Huhn und dem Gewürz Sumac wird traditionell auf Brot serviert. Im 963 wird das Fleisch hingegen in Teig gerollt und frittiert, was an den US-amerikanischen Imbiss-Snack Corndog erinnern soll. So geht Fusion!

Ribal Sibaee und sein Küchenteam.

Das im Februar eröffnete Restaurant liegt in der Osnabrücker Straße in Charlottenburg – nur wenige Gehminuten vom Mierendorffplatz entfernt. Das freut uns, denn so sehr wir Mitte, Prenzlauer Berg und Neukölln lieben, möchten wir dir natürlich auch immer wieder Neueröffnungen jenseits der Hipster-Viertel vorstellen. Jetzt ist es soweit! Die Einrichtung im 963 ist schlicht gehalten: Tischdecken und Wände sind weiß, Design-Leuchten und abstrakte Kunstwerke setzen Akzente. Bestellt wird über einen QR-Code. Der Service ist schnell und aufmerksam. Ribal Sibaee geht als Gastgeber gern an die Tische und erklärt den Gästen auf Wunsch die Spezialitäten oder die spannenden Geschichten dahinter.

Wir starten mit dem bereits erwähntem Fattoush – einem Brotsalat mit knackigem Gemüse und Granatapfelkernen. Im 963 wird der mit einer dünnen Schicht aus frittiertem Brot angerichtet, das die Schüssel komplett abdeckt. Erst am Tisch bricht der Service das Brot für uns mit Besteck auseinander. Ein schöner Effekt. Zum Salat nehmen wir noch die frittierte Aubergine mit Roter Beete, Hummus und Tahini (9,50 Euro). Die Aubergine ist trotz des Frittierens noch saftig, weich und nicht zu ölig. Yummie! Weiter geht’s mit den Falafel Bites (9,50 Euro), die als dekonstruiertes Falafel-Sandwich serviert werden – das Brot liegt an der Seite, dazu gibt es Tomaten, Hummus, Rote Beete, saure Gurken und Kräuter. Ein weiteres Highlight sind die Shrimp Kunafa (10 Euro): Die Krustentiere sind mit Kadaif ummantelt – die feinen Teigfäden sind auch als Engelshaar bekannt und erweisen sich hier als Hommage an das berühmte Gebäck der Levante.

Fattoush ist ein leckeres Salatgericht, das zum Teilen gedacht ist. Ein Mezze eben!

Auch bei den Hauptspeisen wählen wir Meeresfrüchte: Bei Shrimp-tation (22 Euro) wird an Garnelen nicht gespart. Serviert werden sie auf Reis, der in einem Zwiebeleintopf langsam gekocht wird und so über einen besonderen Geschmack verfügt. Die Sauce Tartare verleiht dem Ganzen den perfekten Kick – ein Aromenfeuerwerk! Auch wenn wir eigentlich schon satt sind, probieren wir noch ein weiteres Gericht: die bunte CHKN Bowl (19 Euro). Diese besteht aus saftigem Schawarma, in dem Fall Hähnchenfleisch, knackigem Gemüse und knusprigen Kartoffeln.

Der perfekte Abschluss und bestes Beispiel für gelungene Fusion-Küche.

Last, but not least, teilen wir uns als Dessert noch das Campfire Kunafa S’mores (15 Euro): ein Cheesecake aus dunkler Schokolade, die die Süße reduziert, dem Kuchen zugleich aber eine intensive schokoladige Note verleiht . Der Cheesecake ist eingebettet zwischen zwei Schichten aus Kadaif-Teig, der für eine knusprige Textur sorgt. On top kommen flambierte Marshmallows. Wie der Name schon verrät, erinnert das Dessert an S’Mores, den klassischen Lagerfeuersnack aus den USA. Im 963 erhält es natürlich einen levitischen Touch. Du merkst: Ribal Sibaee versucht, mit den Kompositionen seine syrischen Wurzeln und seine US-amerikanische Heimat als das Beste aus zwei Welten zusammenzubringen. Ob ihm das gelingt? Uns hat er vollkommen überzeugt!

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