Die Poelchau-Schule will sich in „Sportschule im Olympiapark“ umbenennen. Für diesen Namen hat sich die Schulkonferenz, das höchste Schulgremium aus Lehrer-, Eltern- und Schülervertretern, entschieden. Der Favorit der Schüler war „Jesse-Owens-Schule“, Eltern und Lehrer haben sich für „Sportschule im Olympiapark“ ausgesprochen, teilte Schulleiter Matthias Rösner mit. Die Senatsbildungsverwaltung als Schulträger muss dem Antrag noch zustimmen. Umbenannt werden soll die Schule, wenn sie planmäßig im Sommer an den neuen Standort im Olympiapark zieht. Das bisherige Gebäude in Charlottenburg-Nord ist asbestbelastet.
Wegen der Umbenennungspläne hatte es heftige Kritik gegeben, seit klar war, dass damit der Name Poelchau verschwinden sollte. Harald und Dorothee Poelchau waren Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus, das Ehepaar wird in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Die Linksfraktion hatte einen Antrag ins Abgeordnetenhaus eingebracht, dass der Name erhalten bleiben solle, etwa als „Poelchau-Schule im Olympiapark“.
Von der Gesamt- zur Eliteschule
Die Befürworter des Namens „Sportschule im Olympiapark“ nennen als Vorteile unter anderem, dass er neutral und nicht personengebunden sei, damit keine bestimmte Sportart hervorgehoben und die Ausrichtung als Sportschule betont werde. Schulleiter Rösner betont, dass das Ehepaar Poelchau weiterhin geehrt werde: Die Eingangshalle soll ihren Namen tragen. Dafür sollen die Themen Widerstand gegen totalitäre Regime und Ausgrenzung von Minderheiten noch stärker und fächerübergreifend in den Unterricht integriert werden. Auch die „dunkle Geschichte des Olympiageländes“ solle thematisiert werden.