Mit einer Kantine, wie sie hierzulande aus größeren Unternehmen bekannt ist, hat das Lokal im Graefekiez zum Glück wenig zu tun. Auf seiner nur mit den nötigsten Informationen bestückten Homepage verspricht das Restaurant vielmehr „feinste chinesische Küche“. Und wer sich in dieser deutlich gentrifizierten Gegend seit Jahren behauptet, kann doch nicht allzu viel falsch machen, oder?
Die Einrichtung des nicht besonders großen Restaurants trifft ohne Zweifel den Geschmack des Kiezes: Holztische mit Bastauflagen, große Fenster, helle Farben, ein paar Pflanzen und chinesisch anmutende Lampionlampen – kaum Schnickschnack, trotzdem gemütlich. Auch die Kellner sehen in Tangs Kantine so aus, wie man sie sich im Fernen Osten vorstellen könnte. Bei unserem Besuch am frühen Sonntagabend sind bereits fast alle Tische reserviert – zum Glück für spätere Zeitpunkte, so dass wir uns setzen und die Karte bekommen können.
Schweineohren oder doch lieber Curryhuhn?
Mindestens ebenso überzeugend kommt „das Schwein, das vom Meer träumte“ (9,80 Euro) daher. Hinter dem lustig betitelten Gericht verbirgt sich gebratenes Schweinefleisch in einer sauren Soße mit Bambus und Knoblauch. Viel Fleisch liegt da auf dem Teller, doch zusammen mit dem Reis und der würzigen Soße passt das sehr gut, wenn man entsprechenden Appetit hat. Dazu gibt es authentisch chinesisches Bier der Marke Tsingtao (2,30 Euro), die in so ziemlich jedem China-Restaurant hierzulande verkauft wird.