Trotz der behördlichen Duldung bis zum November will der Kulturbetrieb Neue Heimat auf dem Friedrichshainer RAW-Gelände nun doch schließen. „Am Sonntag veranstalten wir unseren letzten Food-Markt“, sagte Geschäftsführer Sebastian Baier dem Tagesspiegel. Ab Montag bleibt die Heimat dicht. Bis auf Weiteres, so Baier. Wegen der Turbulenzen um den fehlenden Brandschutz und eine illegale Nutzung von Nebengebäuden seien potenzielle Geschäftspartner abgesprungen. „Mir fliegt gerade die halbe Firma um die Ohren.“ Unter diesen Umständen müsse er den Betrieb erstmal einstellen.
Bauplanung sieht Gastronomie und Grünflächen vor
Am Montag gab es vor Ort ein Krisengespräch mit allen Beteiligten. Der Bezirk verlängerte seine „Duldung“ des laufenden Veranstaltungsbetriebs bis November, formulierte aber erhebliche Auflagen. Die Duldung nütze dem Club nichts, solange es keine längerfristige Planungssicherheit in Form einer Baugenehmigung gebe, sagte Geschäftsführer Baier. „Der Bezirk kommt uns nicht entgegen. Wegen der Musikveranstaltungen passen wir nicht in den Bebauungsplan.“ Der B-Plan steht zwar noch ganz am Anfang, soll aber einem Gesprächsprotokoll der Neuen Heimat zufolge ein „Sondergebiet“ ausweisen, das „soziokulturelle Nutzungen, Sport, Gastronomie sowie ausreichende öffentliche Grünflächen“ umfassen. Clubs sind nicht erwähnt. Die vorhandenen Clubs hätten allenfalls Bestandsschutz.
Auf dem RAW-Gelände sind zwar keine Wohnungen mehr vorgesehen, doch auf der anderen Seite der Revaler Straße leben viele Familien, die gegen die Auswüchse der Party- und Clubszene protestieren.