Das Coole an der WM ist für den ein oder anderen ja nicht unbedingt die WM an sich. Sondern das, was man mit ihr verbindet. Ich zum Beispiel freue mich darüber, die Spiele an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichen Freunden anzuschauen. Endlich mal wieder zusammenkommen, zusammen fiebern oder einfach gemeinsam grillen, lachen und chillen. Es gibt so viele verschiedene Orte in Berlin, an denen man feiern kann, überall sind Flatscreens oder Leinwände aufgestellt. In Biergärten, Sport-Bars, Restaurants, sogar in der Emmauskirche in Kreuzberg.
Der coolste Ort allerdings, und das im wahrsten Sinne des Wortes, ist die neue Icebar Angiyok – the arctic experience. Die Bar liegt mitten im Touristenviertel in der Spandauer Straße in Mitte, direkt zwischen einem schicken Waffelladen und einem Burgerrestaurant. Eine Mischung aus Cocktailbar, Lounge und Eisskulpturen-Erlebnis.
Cocktails bei -10 Grad zwischen Pinguinen aus Eis
Ich bekomme eine dicke Jacke angezogen, was sich natürlich bei den Temperaturen in diesem Sommer einfach falsch anfühlt. Aber in dem dunklen Raum, in den ich geführt werde, herrschen minus 10 Grad und ich bin schnell froh, dass ich schön eingemummelt bin. Künstler aus aller Welt haben hier Eiswerke erschaffen, die wirklich zauberhaft sind. Den Berliner Bären, das Brandenburger Tor, die Berliner Mauer, ein Schlitten, in dem ich mich fotografieren lassen kann, Tischchen mit schwerelos schwimmenden Seerosen und Seelöwen. Alle Skulpturen sind sanft beleuchtet, die Farben wechseln. Mein Favorit sind die Pinguine, die aussehen, als würden sie durch das Meer gleiten. In der Mitte des Raumes steht eine große Bar aus Eis, die Drinks werden auch in Gläsern aus glasklarem Eis serviert.
Zehn Minuten halte ich es aus, dann setze ich mich lieber raus an die Bar, um meinen Drink zu nehmen. Mitten im Juni zur Frostbeule werden – auch mal eine Erfahrung. Eine erfrischende!
Die Firma mit denen die Icebar hauptsächlich arbeitet, heißt Arctic Velvet mit Sitz in der Schweiz. Es gibt Wodka und Gin aus einer artesischen Quelle in Grönland. Das klingt auf jeden Fall erstmal sehr exklusiv!
Die Cocktails haben so ausgefallene Namen wie Blue Kamikaze, Northern Light, Arctic Mojito, Yeti und Polar Bear. Die Preise sind dem szenigen Mitte angepasst. Der Strawberry Joghurt Daiquiri kostet 13 Euro, der Angiyok mit Gin, süßem Wermut, Blue Curacao, Limettensaft und Zuckersirup 8,50 Euro. Insgesamt kostet der Eintritt knapp 20 Euro für den Eisraum, dafür wird man dick eingepackt und bekommt auch einen Drink dazu. Nicht billig, aber um es mal gesehen zu haben: Top!
Hier werden Kindheitserinnerungen geweckt
Die Spiele der WM werden natürlich kostenfrei übertragen – auf einer wirklich großen Leinwand. Für den Besuch der regulären Bar und des Lounge-Bereichs muss kein Eintritt bezahlt werden. Das WM-Gucken könnte in den bequemen weißen Sesseln richtig gemütlich werden. Und wer nur unter Freunden sein will – die Location lässt sich auch für private Events oder Firmenfeiern buchen.
Mein absoluter Favorit im Angiyok ist Ahmy, der Barkeeper. Ein Mann wie ein Bär, mit Händen so groß wie ein Bus. Spricht man ihn auf seinen Job an, fängt er an zu strahlen wie ein kleiner Junge und erzählt während des Mixens von seiner Liebe zu seiner Arbeit. Einmal klatscht er vor Aufregung und Begeisterung in die Hände! Ich lasse mir von ihm einen Sour mixen, in den er selbstgemachte Gletschereissyrup gibt. Er versucht seine Drinks so zu kreieren, dass der Geschmack Kindheitserinnerungen weckt. Ich denke auch sofort an meinen Opi und seine leicht säuerlichen, eisblauen Pfefferminzbonbons von früher.
Ein guter Ort, um die WM zu schauen. Vor allem, wenn man zu denen gehört, denen beim Gucken vor Spannung schnell mal heiß wird. Die Abkühlung im Nebenraum bei minus 10 Grad ist garantiert!