Alles fing mit kratzenden Alpaca-Pullis in den 60er und 70er Jahren an. Sie gehörten zu den ersten fair gehandelten Produkten. Dann protestierten Christen mit Plakaten vor Blumenläden in Charlottenburg: Die Rosen sind voller Chemie, die Arbeitsbedingungen der Frauen in Afrika unmenschlich! Seitdem hat sich viel getan, selbst Fair-Trade-Blumen gehören in Berlins und Brandenburgs Läden immer häufiger zum Standard-Sortiment. Bereits in den Vorjahren gab es zweistellige Zuwächse. Laut Studien besitzen fair gehandelte Produkte „ein hohes Wachstumspotenzial“, sagt Handelsexpertin Jeanette Gonnermann von der IHK: „Die Verbraucher wollen nicht mehr nur Qualität zum guten Preis, sie möchten auch verantwortungsbewusst einkaufen.“
Haus der guten Taten
COEO geht auf das lateinische Wort „coire“ zurück und bedeutet „zusammenkommen“ und „sich finden“. Davon inspiriert, steht COEO für eine Gemeinschaft von Menschen, die gemeinsam Gutes tun wollen. Seit November 2011 gibt es den Laden mit Herz im ersten Stock des Forums Steglitz. In den Regalen liegen faire Produkte, Produkte aus Behindertenwerkstätten oder aus kleinfamiliären Strukturen: Kaffee der Marke Berliner Bohne von Kleinbauernkooperativen, Tee und Honig von der GEPA, Kerzen von MOSAIK Berlin und vieles mehr. Dazu gibt es eine ganze Reihe christlicher und ethischer Bücher und ein Café mit fairen Speisen. Gründer ist der ehemalige „Spiele Max“-Unternehmer Wilfried Franz. „Ich wollte nicht nur ein Geschäft nach dem anderen eröffnen, sondern etwas mit Bedeutung tun“, erklärt er. Viele Kunden merken sich den Laden schon für den nächsten Geschenke-Einkauf vor. „Man merkt, hier steckt in allem Herzblut drin“, sagt eine Kundin.
Store of the year 2011
Weil COEO hilft, für gute Taten steht, gute Werte hat und ein Herzensprojekt ist, bekam der Laden im Februar 2011 vom HDE Handelsverband Deutschland die besondere Auszeichnung Store of the year in der Kategorie Out of line.