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Dieses Projekt unterstützt Kunst, die in Quarantäne geht

Funding-Ziel: 15.000 Euro. Unterstütze die Kunst auf Startnext!
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Gute Sache! Das Projekt Club Quarantäne will jeden Tag eine Künstlerin oder einen Künstler vorstellen und ihnen somit finanzielle Unterstützung garantieren. Im Interview erklären die Gründer*innen Monty Richthofen und Kristina Jahreis, warum wir Kunst in Zeiten von Corona mehr denn je brauchen.

„Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele“, sagte einst der russische Schriftsteller Maxim Gorki. Umso wichtiger, dass uns Kunst auch während der Corona-Krise erhalten bleibt. Doch viele freischaffende Künstlerinnen und Künstler stehen derzeit vor dem finanziellen Aus, weil Galerien, Clubs, Theater und Kinos für längere Zeit geschlossen bleiben müssen.

Der in Berlin lebende multidisziplinäre Künstler Monty Richthof, auch bekannt unter dem Pseudonym Maison Hefner und Kristina Jahreis, Teil des Kunstkollektivs Sachsentrance auflegt haben daher den Verein Club Quarantäne gegründet. Sie wollen während und nach der Pandemie Künstler*innen unterstützen, die Auftritte absagen, Veranstaltungen verschieben mussten und derzeit keine Werke verkaufen können. Im Interview verraten sie uns, was es mit dem Projekt auf sich hat und wie uns Kunst helfen kann, mit den gegenwärtigen Veränderungen umzugehen.

Qiez: Wer und was steckt hinter dem Projekt Club Quarantäne e.V.?

Monty Richthofen (M): Club Quarantäne ist ein gemeinnütziger Kunstverein, der sich gerade noch in der Gründungsphase befindet. Unsere Mission ist es Künstler*innen während der Corona Krise und auch danach zu unterstützen, in dem wir diese auf unseren online Plattformen vorstellen und mit 500€ auszuhelfen. Der Verein wird zurzeit mit privaten Geldern finanziert.

 

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Ein Beitrag geteilt von Club Quarantäne e.V. (@clubquarantaene_ev) am Apr 6, 2020 um 8:46 PDT

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dieses Projekt zu starten? Seid ihr selbst von der Krise betroffen?

Kristina Jahreis (K): Zuerst wurde unsere gemeinsame Europatour abgesagt. Dann die Premiere meines Mitbewohner an der Volksbühne in Berlin, und nach und nach sind fast alle Freunde von den Maßnahmen der Corona Krise betroffen worden. Alle zukünftigen Pläne sind erstmal aufs Eis gelegt und keiner weiß für wie lange. Die Ungewissheit, wie es mit Kunst und Kultur weiter gehen soll, hat uns dazu gedrängt nach Alternativen zu suchen. Alternativen, die Künstler*innen unterstützen, unabhängig von bürokratischen Strukturen und ihnen außerdem eine Plattform geben, auf der ihre Arbeiten präsentiert werden. Wir wollen mit Club Quarantäne einen Fallschirm für Kulturschaffende bauen, der sie erstmal auffängt und ihnen mit einer kleinen Anerkennung von 500€ aushilft. Uns ist es wichtig dabei auch immer an die Zeit, nach der Krise zu denken und die Herausforderungen die dann auf uns zukommen werden, daher die Idee von einem Festival und Kunstverein.

Welche Künstler*innen können sich bewerben?

M: Wir haben uns vorgenommen, die Bereiche Literatur, Musik, Film und Bildende/Angewandte Kunst zu fördern. Man braucht allerdings kein KSK-Nachweiß wie bei anderen Förderungen. Nur der Wohnort muss in Deutschland sein.
K: Der Open Call richtet sich an Künstler*innen, die von den Auswirkungen von der Krise unmittelbar betroffen sind.

 

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Ein Beitrag geteilt von Club Quarantäne e.V. (@clubquarantaene_ev) am Mär 31, 2020 um 2:09 PDT

Kann Kunst helfen, die gegenwärtigen Veränderungen zu verstehen?
M: Kunst hilft uns nicht nur die gegenwärtigen Veränderungen zu verstehen, sondern auch mit ihnen besser umzugehen. Ohne Kultur wäre eine Quarantäne unerträglich. Einem würde doch glatt die Decke auf den Kopf fallen nach den ersten Tagen. Künstler*innen helfen der Gesellschaft die Thematik der Krise aus anderen Perspektiven zu sehen, als sie uns durch Nachrichtensender und Politiker*innen vermittelt werden.
Wie wird das Projekt finanziert? Und was passiert, wenn ihr nicht genug Geld zusammen bekommt? 
M: Das Projekt wird zurzeit von privaten Geldgebern unterstützt. Wir haben ein Startkapital mit dem wir jetzt schon eine Gruppe von Künstler*innen fördern können. Das ist ja schon mal was. Mit unserer Crowdfunding-Kampagne wollen wir nun auch die Gesellschaft dazu auffordern ihren Teil dazu beizutragen, auch wenn es nur Fünf Euro sind. Jedes bisschen zählt.
Ihr plant ein Post-Quarantäne Festival. Wie soll das aussehen und wo könnte es stattfinden?
K: Wir wollen allen Künstler*innen die Teil von Club Quarantäne geworden sind wieder eine reale Plattform geben und damit die Möglichkeit, ihre Arbeiten endlich wieder vor Publikum zeigen zu können. Musik soll wieder live gehört werden, man soll zusammen tanzen können, von einem Kunstwerk zum nächsten schlendern und nicht mehr scrollen müssen, Filme zusammen auf großer Leinwand ansehen, sich darüber austauschen undmiteinander diskutieren. Kultur wieder spürbar erleben!
M: Der Ort wird noch nicht bekannt gegeben, aber wir haben uns da was Tolles überlegt. Mit dem Festival soll das Ende der Ausgangssperre, des Versammlungsverbots, der sozialen Distanz und dem ganzen Spuk zelebriert werden.

 

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Ein Beitrag geteilt von Maison Hefner (@maison_hefner) am Apr 7, 2020 um 12:06 PDT

Wie kann man Künstler*innen in diesen Zeiten sonst noch unterstützen?
K: Einerseits über uns. Denn jeder kann bei unserer Crowdfunding-Kampagne mitmachen und somit direkt Künstler*innen unterstützen. Andererseits gibt es einige Künstler*innen, die ihre Arbeiten direkt über Instagram verkaufen oder Aktionen wie z.B. Live From Home von unserem Partner Radio 8000, die über ihren Stream Spenden für lokale Künstler*innen sammeln.

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