Schon länger als die Hälfte ihres Lebens wohnt Sarah Wiener in Berlin. Ob das ein Grund sei, sich allmählich den österreichischen Dialekt abzugewöhnen? Auf keinen Fall, findet sie. Ganz selbstverständlich gibt es in ihrer Bäckerei „Wiener Brot“ deshalb auch „Nussbeugerl“ und „Topfengolatschen“ zu kaufen – mitten im Szenekiez auf der Tucholskystraße.
„Hier gibt es alles, was ich zum Leben brauche“
Lange hat Sarah Wiener in Kreuzberg gelebt, nach wilden Tramping-Touren durch ganz Europa kam sie mit Anfang 20 nach Berlin und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Schnell landete sie da, wo sie noch heute ist: in der Gastronomie. Rückblickend ist durchaus festzustellen, dass sie die Mär „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ ganz gut bedient: Die einstige Küchenhilfe unterhält heute viele Restaurants – zum Beispiel „Das Speisezimmer“ – und eine Bäckerei in der Hauptstadt. Zudem ist sie Geschäftsfrau gelegentlich auch TV-Star und engagiert sich für Projekte und für Kampagnen rund ums Essen.
Was sie in ihrem Kiez ändern würde, wenn sie könnte? „Überall wird gebaut. Früher gab es kaum Touris. Das hat sich schnell geändert. Was ich vermisse, ist ein regionaler Biostraßenmarkt. Und ganze Straßen zu Fußgängerzonen zu machen, wäre doch auch eine nette Idee“, sagt sie.
„Berliner zu sein ist in erster Linie ein Lebensgefühl“
Und auch unsere letzte Frage beantwortet sie so geradlinig und schnörkellos, wie sie wirkt: Wohin sie denn innerhalb Berlins umzöge, wenn sie müsste? „Ins Grüne. An einen See. Mit Garten.“ Sofort imaginiert man Kräuterbeete, Rispentomaten und Kopfsalate in diesem Garten. Denn Person und Profession, das geht bei Sarah Wiener wunderbar zusammen.
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