In diesem Restaurant begrüßen dich die schönsten Männer der Stadt. Und nett sind sie auch noch. Kimchi-Princess-Mitgründer Hyun Wanner empfängt uns an diesem Abend in dem schicken Koreaner in Mitte so herzlich und höflich, dass man fast einziehen möchte. Noch bevor wir uns kulinarisch von seinem Team verwöhnen lassen, genießen wir das erste Glas Sake von unserem genauso hübschen Host und nehmen auf der bunten Bank Platz. Mattschwarze Wände, Designerstühle und Leuchtschriftkunst an der Wand spiegeln ein Händchen für’s schicke Ganze wider.
Dass die Küche weiß, was sie tut, hat sie bereits beim letzten Ma(h)l unter Beweis gestellt. Da sich Konzept und Mannschaft allerdings etwas geändert haben – Chefkoch Song Lee ist nicht mehr an Bord -, bleiben wir gespannt und werden nicht enttäuscht.
Den köstlichen Auftakt machen eine getrüffelte Pilzplatte, Tatar mit Wachtelei und Birne und Avocado auf Thunfisch mit Olivengurken. Letztere haben wir noch nie gesehen. Tatsächlich hat diese Frucht die Größe einer Olive, die Optik einer winzigen Wassermelone und den Geschmack einer Gurke. Mal was anderes.
Auch bei den Hauptgängen können wir kaum sagen, ob uns der schwarze Kabeljau mit Kochu Karo (dem scharfen, koreanischen Universalgewürz) oder das Black Angus nebst Rote-Bete-Panko-Bällchen besser schmeckt. Beide Gourmetgerichte sind auf den Punkt. Und die Begeisterung will selbst beim Dessert nicht abebben. Zu gut schmecken Schokokuchen, Eukalyptuswolke und Kokosmilchreis-Praline, wozu wir ein Kännchen koreanischen Tee mit Pinienkernen und Hiobstränen trinken. Die könnten wir glatt selbst vergießen, so traurig sind wir darüber, dass es schon wieder vorbei ist…