Beschädigte Parkbänke, vermüllte Ecken, verwahrloste Beete – bevor der Verein „Bürger für den Lietzensee“ mit seiner gemeinnützigen Arbeit begann, gehörten diese Missstände zum Alltag in der Grünanlage zwischen Bernburgstraße und Kaiserdamm. Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt. Dank des ehrenamtlichen Engagements der derzeit 185 Mitglieder strahlt die 1920 gestaltete Anlage fast wieder in ursprünglichem Glanz. Doch die Arbeit ist nie zu Ende: In verschiedenen Arbeitsgruppen sorgt man dafür, dass die positiven Ergebnisse Bestand haben und weitere Projekte in Angriff genommen werden. So wurde 2013 etwa die Bepflanzung der Rosenpergola komplett erneuert, eine „Graffiti-Gruppe“ beseitigt regelmäßig Schmierereien und permanent wird Laub zusammengekehrt, Unkraut entfernt oder Treibgut aus dem See gefischt. Zu den aktuellen „Großprojekten“ gehören die Anschaffung neuer Parkbänke, Baumnachplanzungen und die Sanierung der Pergola an der Großen Kaskade.
Doch nicht nur für das schöne Ambiente innerhalb des Parks, sondern auch für den Zusammenhalt im Kiez macht sich die Bürgerinitiative stark. So organisiert Autorin Irene Fritsch einmal monatlich den sogenannten LietzenseeTreff, in dem neue Pläne für den Park, das Geschehen im Viertel und kiezrelevante Themen besprochen werden. Auch Gesprächsrunden mit Bezirksvertretern, Kulturveranstaltungen oder gemeinsame Spaziergänge stehen regelmäßig auf dem Programm. Das Engagement spricht sich herum. Und so entwickeln immer mehr Anwohner das Bewusstsein dafür, dass Hundehäufchen und Picknick-Reste besser nicht auf der Wiese bleiben, sondern im nächstgelegenen Papierkorb landen sollten.
Auch die Geschichte des Lietzenseeparks wird auf der Website der Initiative in Erinnerung gebracht. Wer beispielsweise nicht wusste, dass der See, der sich heute in unmittelbarer Nähe zum ICC befindet, bis 1826 idyllisch in den Grunewald eingebettet war, der sollte unbedingt mal hier vorbeischauen.