Berlins erstes Festival für latainamerikanische Musik, Kultur und Lebensart wird in diesem Jahr doch noch stattfinden. Veranstalter Jan Stens war bei seiner Suche nach einer neuen Location erfolgreich. Das von Barbara Schöneberger und Larsito von Culcha Candela präsentierte Festival empfängt vom 14. bis zum 16. Juni am Friedrichshainer Spreeufer seine Gäste.
Ursache für die kurzfristigen Abkehr des Festivalteams vom vorgesehenen Veranstaltungsort, dem Strandbad Plötzensee, waren Übergriffe auf das internationale Team von BeLaSound durch Mitarbeiter des Stranbades in Moabit. „Bei unserer Generalprobe am vergangenen Freitag im Rahmen des Nike Frauenlaufs wurden Mitarbeiter unseres multinationalen Teams durch diese Leute immer wieder beleidigt und aufgefordert nach ‚Negerland‘ zurück zu kehren. Außerdem wurde ich gegen Ende der Veranstaltung in meinem Produktionsbüro aufgesucht und verprügelt“, so Veranstalter Stens Ende Mai. „Ich bin erschüttert, dass in einem Betrieb der Stadt Berlin Mitarbeiter mit offensichtlich rechtsradikaler Gesinnung tätig sein können. Bisher habe ich Berlin als weltoffene Stadt wahrgenommen. Mein Ziel ist, mit unserem Festival BeLaSound einen Beitrag zur Multinationalität der Hauptstadt zu leisten.“
Doch die Übergriffe der Strandbad-Mitarbeiter waren nicht die einzige Sorge des Festivalchefs. Es hatte sich außerdem herausgestellt, dass der Pächter der Anlage keine Genehmigung besitzt, eine Musikveranstaltung im Strandbad zuzulassen. „Müller [der Pächter, Anm. d. Red.] hätte uns unter diesen Umständen keinen Veranstaltungsvertrag anbieten dürfen! Wir fühlen uns betrogen. Ich habe meinen Anwalt eingeschaltet“, so Stens.
Dank der Unterstützung des Friedrichshainer Yaam-Teams kann das Festival für lateinamerikanische Musik und Lebensart trotz aller Schwierigkeiten stattfinden – mit leicht geändertem Line Up und niedrigeren Eintrittspreisen. Alle weiteren Infos finden Sie hier.
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