Buchladen Bayerischer Platz

Schöneberger Schmöker-Stube

Die Buchhändlerin Christiane Fritsch-Weith in ihrem Buchladen.
Die Buchhändlerin Christiane Fritsch-Weith in ihrem Buchladen. Zur Foto-Galerie
Eine Buchhandlung mit Geschichte und Zukunft: In den 30er Jahren gingen bekannte Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Gottfried Benn im Buchladen am Bayerischen Platz ein und aus. Und auch heute noch lassen sich Leseliebhaber aus Schöneberg und dem Rest der Stadt vom vielfältigen Angebot überraschen.

Als die gelernte Buchhändlerin Christiane Fritsch-Weith den Buchladen am Bayerischen Platz im April 1975 übernahm, ruhte auf ihren Schultern eine große Verantwortung. Schon damals hatte sich der kleine Laden einen Platz im Herzen der Schöneberger Leserschaft errungen. Gegründet worden war das Geschäft 1919 von dem jüdischen Intellektuellen Benedict Lachmann. 1937 ging die Buchhandlung in den Besitz des ehemaligen Angestellten Paul Behr über – Lachmann fiel 1941 den Verhältnissen in einem polnischen Ghetto zum Opfer.

Trotz des tragischen Schicksals seines Gründers überstand der Buchladen am Bayerischen Platz Krieg und Mauerbau und als sich die erst 25-jährige Christiane Fritsch-Weith schließlich zum Kauf der florierenden Buchhandlung entschloss, war das „eine halsbrecherische Entscheidung“. Doch der Mut der jungen Frau und Mutter wurde belohnt. Sie konnte den Ansprüchen ihrer Kunden gerecht werden und begeistert mit vielen Lesetipps und dem Konzept ihrer Buchhandlung bis heute die Schöneberger Kundschaft.

Geliebter Kiez

„Wir haben ein tolles Lesepublikum – sogar mit neunjährigen Kinder kann man sich fantastisch über Bücher und Leseerfahrungen austauschen“, schwärmt die aus einer Buchhändlerfamilie stammende Fritsch-Weith. Das Publikum am Bayerischen Platz sei „bürgerlich aber nicht spießbürgerlich“ und gerade für eine Buchhandlung gäbe es hier viele Entwicklungsmöglichkeiten: „Schöneberg ist toll und der Bayerische Platz ist am tollsten – ich möchte nirgendwo anders sein.“

Bücher und mehr

Trotz des Erfolges ruhen sich die im Schöneberger Kiez lebende Geschäftsfrau und ihre seit 30 Jahren im Laden aktive Kollegin nicht auf den erreichten Zielen aus. „Eine Buchhändlerin sollte neugierig bleiben und am Erfolg arbeiten“, so die 62-Jährige. Noch immer nimmt sie sich vor, für jeden Kunden das passende Buch zu finden. Besonders stolz ist sie darauf, dass auch viele Männer die individuelle Beratung ihrer Buchhandlung in Anspruch nehmen. Darüber hinaus sorgen die große Auswahl – die von zahlreichen Kinderbüchern über den aktuellen Krimi-Geheimtipp bis zum Vogelkunde-Führer reicht – und ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm auch in Zeiten großer Online-Buchhändler für regen Publikumsverkehr.

Doch auch wer den Laden nicht vor der Haustür hat, kann auf das Angebot von Fritsch-Weith zurückgreifen: Vor einigen Jahren rief die Buchhändlerin selbst einen kleinen Online-Shop ins Leben und ihr wöchentlich erscheinender „Literaturkurier“ mit besonderen Lese- und Kulturtipps begeistert mittlerweile Lesefans in ganz Deutschland.

Mehr Infos unter: www.buchladen-bayerischer-platz.de

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Buchladen Bayerischer Platz, Grunewaldstr. 59, 10825 Berlin-Schöneberg

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