Ku’damm-Karree

Die neue Heimat der Komödie am Ku'damm

Ku'damm Karree in Charlottenburg: Mit dem baldigen Neubau ist kaum zu rechnen.
Ku'damm Karree in Charlottenburg: Mit dem baldigen Neubau ist kaum zu rechnen. Zur Foto-Galerie
Nach jahrelangem Tauziehen ist die Entscheidung gefallen: Das bekannte Boulevardtheater am Kurfürstendamm wird an fast gleicher Stelle bald eine neue Heimat erhalten. Ende 2012 soll das sogenannte neue Ku’damm-Karree in Charlottenburg fertiggestellt und damit eine lange Unsicherheit beendet werden. Der irische Investor Ballymore mit seinem Architekten David Chipperfield legte entsprechende Pläne vor, die inzwischen die Stadt überzeugt haben.

Zwar wird das neue Ensemble nur noch ein statt wie bisher zwei Theater beherbergen, einen prominenten Eingang am Kurfürstendamm soll es jedoch weiterhin geben. Die grundsätzliche Ausrichtung hingegen hat sich geändert. Statt eines Einkaufszentrums entsteht nun eine Edelpassage, die zum Ambiente der Gegend passt.

Die Theaterfrage stand stets im Mittelpunkt des Bevölkerungsinteresses und wurde bei den ersten Planungen der Investoren nicht ausreichend gewürdigt. Ein Bürgerentscheid zum Erhalt des Theaters scheiterte zwar, machte aber nachdrücklich klar, wie wichtig das Thema für viele Berliner ist. Die Politik mahnte immer wieder, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden werden solle. Das nahm sich Ballymore schließlich zu Herzen: Die Planungen zum Ku’damm-Karree fokussieren den Erhalt und Einbau des in den zwanziger Jahren gebauten Theaters nun stärker. Damit ist endlich ein Streit beendet, der seit 2006 währte. Zu jener Zeit hatte der damalige Eigentümer Deutsche Bank den Theatern die Mietverträge gekündigt.

Ausweichquartier benötigt

Obwohl eine langfristige Lösung vorliegt, steht noch ein drängendes Problem im Raum: Wo kann das Theater in der Übergangszeit spielen? Die Macher vom Ku’damm-Karree haben eine Lösung präferiert, die ein Nachbargrundstück einbezieht. Der Filmproduzent und Immobilienunternehmer Artur Brauner ist der Eigentümer des Gebäudes, er hatte die Idee an das Theater herangetragen. Eine Zeit lang war davon die Rede, dass dort ein Zelt errichtet werden könnte. Die Variante erwies sich als zu ungünstig und wurde verworfen.

Alternativ war auch ein Parkhaus an der Ecke Konstanzer und Westfälische Straße im Gespräch. Weitere Möglichkeiten werden geprüft, doch eines steht fest: Kein Theater überlebt den Komplettausfall einer ganzen Saison, geschweige denn mehrerer. Eine Lösung muss her. Dem Theater wäre es zu wünschen, denn noch immer gilt es als Symbol des alten Berliner Boulevardtheaters mit Ikonen wie Harald Juhnke. Als Reminiszenz an den berühmten Schauspieler wird Ballymore den großen Freiplatz im Karree Harald Juhnke widmen.

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Quelle: kompakt

Die neue Heimat der Komödie am Ku'damm, Berlin

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