Der nahezu stillgelegte Bahnhof Pirschheide, kleine Baulücken in der Innenstadt oder der Stadtkanal: Das Localize war bereits in den vergangenen Jahren dafür bekannt, ungewöhnliche Orte Potsdams für wenige Tage mit künstlerischem Leben zu versehen. Und das nicht zufällig, denn bereits in der Wahl seines Veranstaltungsortes schwingt immer auch eine gewisse Kritik an der Stadtentwicklung mit. Aus diesem Grund findet das mittlerweile achte Localize in diesem Jahr in 16 Wohnungen eines leeren Wohnblocks im Stadtteil Drewitz statt.
Gleichzeitig liegt der Fokus auf Drewitz als Stadtteil, der sich im Laufe der nächsten Jahre zu einer Gartenstadt verändern soll. Das Festival wirft die Frage auf, was diese Veränderung mit dem Stadtteil macht und wie die Bewohner dem Wandel gegenüberstehen.
Balkonballett und Kurzfilmpräsentation geplant
Die Thematik bringen die Veranstalter auch im ersten Potsdamer Balkonballett unter. Hier funktionieren sie die Balkone des Wohnblocks zu kleinen Bühnen um, auf denen die Darsteller Geschichten vom Leben im Plattenbau, vom Umziehen und vom Zu-Hause-Sein erzählen. Und das können Potsdams Bewohner höchstpersönlich sein. Jeder Potsdamer kann hier sein künstlerisches Talent zeigen und sich einbringen. Ein erstes Treffen findet am 25. Juni um 17 Uhr im Bewegungszentrum Oskar in Drewitz statt, bevor am 16. Juli zum Festival-Auftakt die Premiere ansteht.
Wichtig: Der Kurzfilm sollte nicht länger als 30 Minuten sein. Ist er nicht in deutscher oder englischer Sprache, sind Untertitel beizufügen. Die Teilnahme ist komplett kostenfrei, sodass die Teilnehmer lediglich die Versandkosten von eventuellen DVDs, Blu-Rays etc. übernehmen. Bis zum 30. Juni, also rund zwei Wochen nach Teilnahmeschluss, geben die Veranstalter dann allen Teilnehmern eine Rückmeldung, welche Kurzfilme für das Localize in Frage kommen.
Das 8. Localize Festival findet vom 16. bis 19. Juli in der Konrad-Wolf-Allee 59-63 in Potsdam Drewitz statt. Das Festival für Stadt, Kultur und Kunst hat dieses Jahr das Motto „Acht und Null“ und möchte Anfänge, Veränderungen und Enden in den Mittelpunkt stellen. Nicht nur bei Menschen, sondern auch in Bezug auf den Potsdamer Stadtteil Drewitz, der zur Gartenstadt umgebaut wird. Weitere Programmpunkte des Festivals werden in den nächsten Wochen bekanntgegeben. Der Eintritt ist frei.