Blutegel, Zecken, Kopfläuse oder Mücken lösen beim Menschen nicht gerade Entzücken aus. Dabei haben sich diese sogenannten „Parasiten“ eine ziemlich clevere Überlebenstaktik zurechtgelegt: Sie nutzen das Blut, den Darminhalt oder sonstige vom menschlichen Körper produzierte Leckereien für das eigene Überleben. Was uns übel aufstößt, ist für rund 50 Arten damit eine echte Lebensversicherung. Schließlich gibt es vom Menschen mehr als genug Exemplare, und auch wenn man vielleicht mal die ein oder andere Mücke erwischt, ist Flöhen, Bandwürmern oder Bettwanzen schon deutlich schwieriger beizukommen.
Doch nicht nur den menschliche Wirte suchenden Parasiten geht die internationale Wanderausstellung, die 2010 in Berlin ihre Premiere feierte, nach. Schließlich finden sich parasitisch lebende Arten in allen Regionen der Erde und decken vom Einzeller bis zum Säugetier so ziemlich jede Lebensform ab. Die Schau geht deshalb auch der Frage nach, wie und warum Parasiten im Laufe der Evolution so erfolgreich werden konnten, wie sie das Verhalten ihrer Wirtstiere beeinflussen und welchen Nutzen Parasiten haben können. Und wer sich ein bisschen gruseln möchte, der lässt sich am besten über die zahlreichen Parasiten in unserem Wohnbereich, ihre Reisefreudigkeit oder Ratten als potenzielle Krankheitsüberträger aufklären.
Zu sehen sind neben vielen familienfreundlich aufgearbeiteten Zahlen, Daten und Fakten etwa das Modell einer Malariamücke in 60facher Vergrößerung, eine blutsaugende Vampirfledermaus oder Plastinate von Riesenleberegeln und Heringswürmern. Neugierig geworden? Die Schau „Parasiten – life undercover“ gastiert vom 14. August bis zum 4. Oktober im Museum für Naturkunde.