Berlin will die Spiele 2024 oder – was in einer europäischen Stadt nach sportpolitischer Arithmetik wahrscheinlicher wäre – 2028. Berlin setzt auf Nachhaltigkeit und Bescheidenheit sowie auf inklusive Spiele von Behinderten und Nichtbehinderten, Hamburg auf ein maritimes, kompakteres Konzept. Berlin stehe für „demokratische Spiele, Spiele zum Anfassen und Erleben“, sagte Wowereit. Olympia solle „mitten in der Stadt“ ausgetragen werden mit Public Viewing, einem Schul-Patenprogramm und einem Sportfest für Jugendliche noch vor den Spielen. Erneut kündigte Wowereit 2015 eine Bürgerbefragung an, sollte sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am 6. Dezember für Berlin und gegen Hamburg entscheiden. Über die „Art und Weise“ der Befragung wolle der Senat mit dem Parlament debattieren. „Das Votum der Bürger wird eingefordert.“
50 Millionen Euro Bewerbungskosten
Er habe seine Lehren aus der gescheiterten Olympiabewerbung von Berlin in den neunziger Jahren gezogen. „Das war damals eine totale Fehleinschätzung der Chancen“, sagte der Regierende. Eine Bewerbung funktioniere nur gemeinsam mit Sport und Politik, der Wirtschaft und der Solidarität aller Bundesländer. Er sei davon überzeugt, dass man mit Berlin „international viel, viel bessere Chancen hätte als mit jeder anderen Stadt“. Wowereit ließ offen, ob er nach seinem Rückzug als Olympia-Botschafter Werbung für seine Stadt machen werde. Für den Fall, dass Berlin Olympia austrägt, hoffe er aber, „dass ich Zuschauer sein werde“.