Für die Olympischen Spiele 1936 sollte ursprünglich das Deutsche Stadion ausgebaut werden. Adolf Hitler selbst mischte sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in die Planungen ein und verfügte, das alte Stadion abzureißen und an selber Stelle das Olympiastadion zu errichten. Von der Form her erinnert das Stadion an antike Sportstätten – die Antike lag bei den Nazis bekanntlich hoch im Kurs. Heute wird der braunen Vergangenheit des Olympiastadions Berlin mit Informationstafeln auf dem Gelände gedacht.
Das Stadion wurde mehrfach umgebaut, insbesondere anlässlich der beiden Fußball-Weltmeisterschaften 1974 und 2006 in Deutschland. Die erste Etappe Anfang der 1970er Jahre bescherte den Zuschauern eine Teilüberdachung. Im Jahr 2004 erfolgte ein grundlegender Umbau für den Endspielort der Weltmeisterschaft. Sämtliche Plätze wurden überdacht, das Dach erhielt eine unter dem Stichwort „Ring of Fire“ international aufsehenerregende Flutlichtbeleuchtung und das Stadion seine charakteristische, blaue Laufbahn. Die Auflagen des Denkmalschutzes wurden ebenso berücksichtigt wie die behindertengerechte Auslegung. Nicht zufällig erhielt daher der Umbau im Olympiastadion Berlin eine Reihe internationaler Preise und Auszeichnungen wie den IOC Award in Gold.
Das Olympiagelände bietet mehr als Fußball
Heute beherbergt das großzügig angelegte Gelände eine Vielzahl an Attraktionen: das Maifeld, das Reitstadion, den Glockenturm, das schöne, am antiken griechischen Vorbild orientierte Schwimmstadion und die berühmte Waldbühne, in der seit Jahrzehnten jeden Sommer Pop- und Rockgrößen aufspielen. Das Stadion ist Heimspielstätte des Fußballvereins Hertha BSC und permanenter Endspielort für das Finale des DFB-Pokals. Auf dem Olympiagelände finden jedoch noch viele andere Veranstaltungen statt, darunter Kirchentage und Konzerte.
Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist das Olympiastadion Berlin gut erreichbar. Die S-Bahn nach Spandau und die U-Bahnlinie 2 haben Haltestellen direkt am Stadion.