Das Paul-Lincke-Ufer hat sich zu einer gefragten Wohngegend entwickelt, da die Umgebung mit Wasser und vielen Bäumen lockt. Immer mehr junge Familien mit Kindern zieht es dorthin. Inzwischen gibt es an fast jeder Ecke einen Biergarten, der im Sommer zu einem kühlen Getränk einlädt. Der Weg entlang des Kanals ist gleichermaßen beliebt bei Spaziergängern, Joggern, Radfahrern und Menschen, die sich einfach nur auf einer Bank am Wasser entspannen möchten.
Ebenfalls am Paul-Lincke-Ufer liegt das ehemalige Umspannwerk der Bewag aus den 1920er Jahren. Das von Architekt Hans Heinrich Müller entworfene Gebäude wurde 1989 stillgelegt und beheimatet heute viele Unternehmen aus den „Neuen Medien“. Zudem hat die Gastronomie die historischen Hallen entdeckt: im Erdgeschoss residiert nun das Gourmet-Restaurant „Volt“. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Bewahrung des ursprünglichen Industriecharakters des Gebäudes am Paul-Lincke-Ufer. Im Rahmen der umfassenden Sanierungsmaßnahmen vor beinahe zehn Jahren beteiligte sich das Amt für Denkmalpflege intensiv an dieser Aufgabe. Inzwischen wird die „Kathedrale der Elektrizität“ ihrem Namen wieder gerecht und lohnt sich für Besucher und Nachbarn gleichermaßen
Die Beliebtheit der Gegend um das Paul-Lincke-Ufer macht den Anwohnern jedoch auch zu schaffen. Die Mieten steigen und das Wort „Gentrifizierung“ macht die Runde. Wer hier neu in eine Wohnung mit Blick zum Kanal einzieht, muss ordentlich verdienen. So werden sich weiterhin Touristen und Flaneure am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg tummeln, aber dort leben können die wenigsten.