Wer von der belebten Frankfurter Allee in die Ortslage Frankfurter Allee Süd (kurz FAS) einbiegt, der steht eingekastelt zwischen Hochhäusern. Dazwischen lugt immer wieder Grün hervor, aber im Grunde wird schnell klar: Hier gibt’s weder den klassischen Späti um die Ecke noch ein nettes Café oder gar einen coolen Laden. Macht aber nix, gerade das macht das Wohngebiet wieder einmalig.
Bis in die 1960er Jahre war das heute in sich geschlossene Gebiet relativ locker bebaut mit einzelnen Wohnhäusern, kleineren Betrieben, Gärtnereien und Werkstätten. Vor allem im südöstlichen Teil hatten Kleingärten ihre Heimat.1969 begann dann der Bau des Neubauwohngebietes, das ursprünglich mit 4372 Wohneinheiten für 16.000 Einwohner geplant war – nur ein kleiner Teil der ursprünglichen Bebauung konnte erhalten bleiben. Die Siedlung galt als Pilotprojekt für die damalige städtebauliche Entwicklung, es sollte schnell Wohnraum geschaffen werden. Etliche alte Häuser mussten dafür weichen.
Die Straßennamen erinnern an die Organisation „Rote Kapelle“, die Widerstand gegen die Nationalsozialisten leistete. Im Stadtteil leben noch viele Erstbewohner, es gibt aber auch Zuzug von einkommensschwachen und kinderreichen Familien sowie Arbeitslosen. Der Migranten-Anteil liegt deutlich über dem Bezirksdurchschnitt.
Zu den Highlights im Viertel zählen sicherlich das größte Niedrigenergiehaus Deutschlands in der Schulze-Boysen-Straße, ein Vorzeigeobjekt für die Energiewirtschaft, die schöne denkmalgeschützte Mildred-Harnach-Schule, die St. Mauritius Kirche sowie das Nachbarschaftshaus Orangerie, in dem gerade ein generationenübergreifender Garten entsteht.
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