Das Victoria-Gewächshaus wird saniert. Die Baustelle wurde bereits eingerichtet, ein Weg für die Baufahrzeuge aufgeschüttet. Jetzt fehlt nur noch der Kran. Der soll zwischen den Gewächshäusern aufgestellt werden. Und da liegt das Problem, erklärt Gesche Hohlstein, zuständig für die Pressearbeit des Botanischen Museums. Unter dem ausersehenen Standort für den Kran liegen die Katakomben der Gewächshäuser und Leitungen. Deshalb muss zunächst ein Fundament aufgeschüttet werden, um dem Kran einen stabilen Stand zu ermöglichen.
Fertigstellung bis Ende 2014
Eigentlich sollte das Victoria-Gewächshaus zusammen mit dem großen Tropenhaus saniert werden, schließlich ist es dem vorgelagert und so etwas wie der Eingang dazu. Doch die Finanzierung war nicht geklärt, deshalb ist das Haus erst jetzt dran. Bis Ende 2014 soll es fertig werden. „Wir stehen mächtig unter Zeitdruck“, so Hohlstein. 2015 vielleicht auch erst 2016 wird dann auch die Riesenseerose der Gattung Victoria dort wieder blühen. Die Seerose, die bis zu zwei Meter große Blätter und bis zu 30 Zentimeter große Blüten ausbildet, gab dem Gewächshaus für tropische und subtropische Sumpf- und Wasserpflanzen den Namen. Wer bei dem Namen eher an ein europäisches Königshaus dachte, liegt auch nicht falsch, denn die Pflanze wurde nach der englischen Königin Victoria benannt.
Die Seerose mag es warm, braucht ein 30 Grad Celsius warmes Wasserbecken. Erst dann kann der Samen, der in den Kühlschränken des Botanischen Gartens lagert, wieder hervorgeholt werden. Der Samen stammt von den Pflanzen, die in dem Gewächshaus einst blühten. „Wir wissen nicht, ob der Samen noch keimt“, sagt Hohlstein lächelnd. Doch auch wenn nicht, andere Botanische Gärten würden aushelfen. Zehn Millionen – 3,7 aus dem Umweltentlastungsprogramm und 6,3 aus dem Berliner Haushalt – werden in die Sanierung fließen.
Die Pflanzen schützen
Es sind nicht die einzigen Arbeiten, die derzeit im Botanischen Garten stattfinden. So wird am Begonien- und am Haus für tropische Nutzpflanzen die Statik ertüchtigt. Irgendwann sei das auch für die Häuser auf der anderen Seite des Tropenhauses notwendig, so Hohlstein. Und auch die Wärmesanierung für die restlichen Gewächshäuser ist geboten, wie die Biologin anhand von Wämebildern zeigt.
Dieser Text wurde uns zur Verfügung gestellt von den StadtrandNachrichten, der Online-Zeitung für Steglitz-Zehlendorf.