Zebrano-Theater Friedrichshain

Kieztheater mit Qualität und Polster

Im Zebrano Theater nahe dem S-Bahnhof Ostkreuz bieten Chansonnier und Kabarettist Sebastian Krämer (links) und Theater-Mitbegründer Hans-Kaspar Aebli seit zehn Jahren Kultur mit Qualität.
Im Zebrano Theater nahe dem S-Bahnhof Ostkreuz bieten Chansonnier und Kabarettist Sebastian Krämer (links) und Theater-Mitbegründer Hans-Kaspar Aebli seit zehn Jahren Kultur mit Qualität. Zur Foto-Galerie
Travekiez – Seit zehn Jahren bietet das Zabrano-Theater kulturellen Hochgenuss. Hier bringen Chansonnier und Kabarettist Sebastian Krämer und Hans-Kaspar Aebli namenhafte Größen in den Kiez, Elefanten zum Pusten und das Publikum zum Lachen.

In Friedrichshains Sonntagstraße gibt es nicht nur Bier und Touristen, sondern dank Hans-Kaspar Aebli und Sebastian Krämer auch musikalisch-literarische Kiezkultur. Vor zehn Jahren haben sie ein ehemaliges Puppentheater übernommen und seine knapp elf Quadratmeter ordentlich aufpoliert: die Zebrano-Bar nebenan wurde zum Theater-Foyer, Größen wie Bodo Wartke, Timo Wopp, Rainald Grebe und natürlich Sebastian Krämer selbst spielten schon vor den maximal 70 Zuschauern. Der Krämer mit den literarischen Konzerten, Liedermacher und Poetry-Slammer? Genau der!

Für Friedrichshain gemacht

Krämer und Aegli in dem kleinen Theaterraum
Gemeinsam mit Hans-Kaspar Aebli führt er das Kieztheater mit Qualitätsprogramm. Es geht um Chanson, Musik und Literatur, es gibt kostenlose Vorpremieren neuer Stücke, musikalisches Kabarett oder Veranstaltungsreihen mit prominenten Gästen. „Wir geben Leuten, die mit Recht ein Publikum haben, die Möglichkeit, sich auszutauschen und Neues zu probieren“, sagt Krämer.

„Das hier ist keine kleine Bühne, auf die jeder kann“, ergänzt Programmdirektor Hans-Kaspar Aebli. Er war es, der vor zehn Jahren eine neue Herausforderung suchte und Krämer mit ins Boot holte. „Nur wenige Bühnen können so frei wie wir ihre Auswahl treffen und ein so hochwertiges Programm bieten. Manchmal dauert es jahrelang, bis ein Künstler zu uns kommt, den wir uns wünschen. Das zeichnet uns aus.“

Das Konzept geht auf, weil man hier keinen „riesen Reibach“ machen muss, wie Krämer es sagt. Nach einigen Jahren drohte allerdings das Aus. Als plötzlich die doppelte Miete fällig wurde, half alles Bitten um Hilfe nichts: Krämer und Aebli hatten sich schon vom Zebrano-Theater verabschiedet, als ein Stammkunde beim Abschlussabend fragte: „Was würde es kosten, das hier zu retten?“

Kleine, feine Operation am offenen Herzen

Also alles auf Anfang: Ein gemeinnütziger Verein wurde gegründet, die Arbeit hinter dem Kulturprogramm auf mehrere ehrenamtliche Schultern verteilt. Und es werden noch immer dringend Helfer gesucht, die bei der Organisation oder hinter dem Tresen aushelfen. Die dazu beitragen, noch mehr Kinderprogramm, vielleicht sogar ein eigenes Theaterstück auf die Beine zu stellen. „Das Theater ist eine Sache, die den Kiez aufwertet und interessanter macht. Und das Stammpublikum kommt von hier.“ Und auch Künstler aus Friedrichshain genießen den Gang in ein kleines Theater vor der Haustür.

Krämer weiß aus eigener Erfahrung, dass die intime und konzentrierte Atmosphäre im schummrigen Theater mit den Plüschstühlen etwas Besonderes ist. „Einen lebendigen Austausch zum Publikum zu pflegen, das macht man ja nicht sonstwo, wo man eine riesen Halle gemietet hat“, sagt er. „Hier kann für die Künstler noch eine Entwicklung stattfinden. Eine Operation am offenen Herzen sozusagen.“

 

Das gesamte Programm und mehr Infos findest du auf dieser Homepage. Wenn du den Verein zum Theater unterstützen möchtest, steht hier alles, was du wissen musst. In diesem Fall versprechen Krämer und Aebli ewige Dankbarkeit und eine Menge Spaß!

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