Heute von hochsanierten Häuserfassaden und hochgradiger Spießigkeit geprägt, war der Prenzlauer Berg zu DDR-Zeiten Kiez für Arbeiter und Oppositionelle. In den späten 70ern gingen viele weg, um in einen schicken Neubau zu ziehen. Dafür kamen junge Studenten in Scharen in den Nordosten Berlins und besetzten die leer stehenden Wohnungen – die künstlerische und literarische Bohème der DDR fand einen Rückzugsort.
„Prenzlauer Berg ist kein Stadtbezirk, sondern eine Haltung.“
Der Bezirk der „Unangepassten“ wurde vom Staat bewusst vernachlässigt. So prägten Häuser im morbiden Charme dieses „Atoll“ Berlins. Klar, wirklich frei war man nicht – auch hier lauerte die Stasi an jeder Ecke und nistete sich sogar an die Spitze der alternativen Schriftsteller– und Künstlerszene. Dennoch fanden Menschen, die sich in der DDR nicht zu Hause fühlten, eine Heimat im Prenzlauer Berg.
Prenzlauer Berg-Doku
Unterlegt mit tollen Archivaufnahmen trifft Moderator Wolf-Christian Ulrich Bewohner des alten P-Bergs. Sie erzählen ihre Geschichten, die sie als Punk, Untergrundautor oder Hausbesetzer erlebten. Außerdem berichten ein Fotograf, der das bunte (nicht staatskonforme) Leben hinter den grauen Fassaden einfing, und ein ehemaliger DDR-Korrespondent aus West-Berlin von ihrem Erlebten.
An einigen Stellen zwar etwas pathetisch nimmt uns die Prenzlauer Berg-Doku mit an geschichtsträchtige Orte und gibt interessante Einblicke in das Leben von DDR-Zeitzeugen.
Die Doku hat Mediasteak in der ZDF-Mediathek aufgestöbert und du kannst sie dir hier bis zum 1. Dezember 2018 ansehen.
Dieser Artikel ist im Original auf dem Berliner Streaming-Blog Mediasteak erschienen und uns zur Verfügung gestellt worden. Mehr Infos findest du hier oder auf der Facebook-Seite des Blogs.