E-Bass reiht sich an E-Gitarre. Die Wände sind voll davon. Aus dem Hinterzimmer schallt der elektrische Ton einer E-Gitarre während des Soundchecks. Frank Deimel zupft die Saiten seiner neuesten Kreation. Schließlich muss sich das Gerät gut anhören. Der Regenbogen aus allen erdenklichen Farben und Gitarrenformen kommt aus der Hand des Instrumentenbauers. Für eines der guten Stücke braucht es zwischen sechzig und achtzig Stunden liebevoller Handarbeit. Deimel baut nur Einzelstücke. Diese haben natürlich ihren Preis: Unter 2300 Euro geht hier keines der Saiteninstrumente über den Ladentisch. „Dafür passen wir aber zum Beispiel auch den Hals der Gitarre genau auf die Handform des Musikers an“, erläutert Deimel sein Geschäftsgeheimnis.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich berühmte deutsche Bands wie die Fehlfarben und Tocotronic oder die New Yorker Sonic Youth bei ihm schon mit Instrumenten eingedeckt haben. Mit seinem Laden käme er gut über die Runden, sagt Deimel. Das ist kein Wunder bei dem Kundenstamm. Neben den großen Namen sei Berlin an sich auch ein gutes Pflaster für handgemachte E-Gitarren. Die vielen Bands, die hier ansässig sind, brauchen schließlich alle Instrumente.
Deimel erinnert sich noch an seine erste selbst gebaute Gitarre. Damals war er sechzehn. „Mein Bruder hat damals eine kaputte E-Gitarre angeschleppt“, sagt er. Damit machte Deimel sich auf in den elterlichen Bastelkeller. Nach einiger Arbeit war das gute Stück wieder wie neu. In der Zwischenzeit fand er Gefallen an dem Zusammenwirken von Klang, Form und Technik. Es war der Beginn einer Liebe, die bis heute anhält.