Der Teufel steckt im Detail, das wissen viele Filmemacher. Um eine Szene glaubhaft zu machen, muss nicht nur der Dialog authentisch wirken, sondern auch die Umgebung, in der die Schauspieler sich bewegen. Sei es nun das Dreißigerjahre-Besteck im Film „Der Vorleser“ oder die Libellenskulptur, die in „Das Leben der Anderen“ einem Raum die persönliche Note gibt: Susanne Hein und Wolfgang Wäsche finden alle diese Kleinode in ihrem Lager wieder. In ihrem Fundus in der Tempelhofer Komturstraße 19-20 purzeln 28.000 Dinge des Alltags regelrecht übereinander.
Vom Keller bis in den fünften Stock reihen sich Lampen aneinander und bequeme, alte Sessel stehen dicht gedrängt. Hier und da schmiegt sich eine Küchenzeile an eine Wand. Auf Reihen von Tischen stehen ganze Bataillone von Vasen. Dann wieder fällt man durch eine Tür in einen vollständig eingerichteten Raum. „Ich habe mir so einen Laden immer gewünscht“, sagt Hein, die früher selbst die Ausstattung für Filme zusammensuchte.
Aber nicht nur Filmsets werden durch die Stücke aus diesem Lager gefüllt. Auch Fotografen nutzen den Fundus. Denn die Welten, die in dem alten Fabrikgebäude in Tempelhof erwachsen sind, lassen kaum etwas aus. Neben Sonnenschirmen und Pflanzenkübeln erstreckt sich fast ein ganzes Stockwerk mit gut gekühlten Lebensmitteln: Von der italienischen Salami über den Hummer bis zu den Schokoküssen ist alles aus Wachs oder Plaste.
Bei vielen Gelegenheiten erwerben Hein und Wäsche zusätzliche Objekte, die für eine bestimmte Filmproduktion hergestellt wurden, so dass ihre Sammlung stetig wächst.
Weitere Artikel zum Thema: