Seit der Regentschaft Friedrichs des Großen (1688 bis 1740) wurde die Seidenproduktion in Preußen systematisch ausgebaut, mit den angelieferten Kokons konnten die Produzenten gutes Geld verdienen. Auch Schäde entdeckte die Einnahmequelle für sich. Die Maulbeerbäume sollten den gefräßigen Tieren dabei als Nahrungsquelle dienen. Bis zur Verpuppung der Seidenraupen versorgte die gesamte Familie Schäde die Tiere im heimischen Wohnzimmer, später in der Dachkammer, mit dem Laub der Bäume vom Kirchhof. Anschließend lieferte Schäde die Kokons in der zuständigen Haspelei an. Dort wurden die Puppen abgetötet, der Kokon aufgelöst und der jeweilige Faden mit zwei bis sieben weiteren zu einem Webfaden gesponnen.
Zehlendorfs Maulbeerbäume
Wo die Seidenraupen speisten

Die Maulbeerbäume auf dem Zehlendorfer Dorfkirchhof haben eine interessante Vergangenheit,
Foto: externe Quelle - ©Denkmalschutzbehörde Steglitz-Zehlendorf
Zehlendorf-Mitte - Das vom Bezirk Steglitz-Zehlendorf im Juli gekürte "Denkmal des Monats" macht auf die kuriose Tatsache aufmerksam, dass im Südwesten Berlins im 19. Jahrhundert Seidenraupen für den preußischen Hof gezüchtet wurden.