Laut einer Studie der Vereinten Nationen wurden 2012 weltweit 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel entsorgt. Jeder Europäer wirft im Jahr durchschnittlich zwischen 95 und 115 Kilogramm Essen in den Müll. Um der Verschwendung Einhalt zu gebieten und die Gesellschaft auf dieses Problem aufmerksam zu machen, veranstaltet der Verein Slow Food Deutschland am 23. Februar 2013 den Aktionstag „Berlin rettet Brot“ in der Markthalle IX in Kreuzberg.
Das Event steht ganz im Zeichen des Brots, dem nach Wasser wohl wichtigsten Grundnahrungsmittel in Deutschland. Besucher und Besucherinnen erfahren bei der Veranstaltung, wie Getreide richtig verarbeitet wird und wie die Produktion eines Brots abläuft. Bäckermeister erklären außerdem die Unterschiede der verschiedenen Brotsorten und geben Tipps zur richtigen Aufbewahrung.
Ein Dessert aus Brotresten
„Backwaren haben mit 15 Prozent unter den weggeworfenen Lebensmitteln nach Gemüse und Obst den drittgrößten Anteil“, weiß Anke Klitzing von Slow Food Deutschland. „Wir laden daher recht herzlich alle Berliner zum Aktionstag ein, bei dem wir Brot und Backwaren in aller Vielfalt vorstellen möchten“, sagt Klitzing. Bei Live-Kochshows und Kochkursen zeigen Fachleute den Gästen, was sich für Köstlichkeiten – von der Suppe bis zum Dessert – aus altbackenem Brot und Brotresten noch zaubern lässt.
Zum Abschluss der Veranstaltung finden Gesprächsrunden und Diskussionspodien statt. Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Lea Brumsack und Tanja Krakowski. Die beiden Gründerinnen des Projekts Culinary Misfits (übersetzt „Kulinarische Sonderlinge“) sind gegen die Entsorgung von nicht allzu perfekt geratenem Gemüse wie zum Beispiel krummen Gurken oder verformten Kartoffeln. Mit eigens kreierten Gerichten samt asymmetrischen Zutaten bieten die beiden Frauen Bio-Catering für jeden Anlass und setzen sich für einen bewussteren Umgang mit den Sonderlingen ein.
Lesen Sie mehr: