Stadtplan von Kindern für Kinder

Hier lang, Kids!

Gemeinsam mit den Mitarbeitern der "KreativFabrik" haben Kinder aus dem Hausotterplatz-Kiez ihr Quartier erkundet und dabei nicht nur Spielplätze getestet.
Gemeinsam mit den Mitarbeitern der "KreativFabrik" haben Kinder aus dem Hausotterplatz-Kiez ihr Quartier erkundet und dabei nicht nur Spielplätze getestet. Zur Foto-Galerie
Am Donnerstag wird in der Reinickendorfer "KreativFabrik" ein ganz besonderer Kiezplan vorgestellt: In den Sommerferien haben sich Kinder aus den Straßen rund um den Hausotterplatz auf Entdeckungstour durch ihr Viertel gemacht. Die Ergebnisse sind in einen Stadtplan für Kinder eingeflossen. Darin werden von den jüngsten Kiez-Bewohnern nicht nur Spielplätze und Freiflächen bewertet - auch angstbesetzte Orte sind in dem Plan festgehalten.

Lohnt sich ein Ausflug zum Spielplatz an der Hoppestraße? Welche benachbarten Einrichtungen im Kiez bieten ein außerschulisches Freizeitprogramm an? Und welche Orte werden von Kindern im Viertel nicht so gerne besucht? All diese Fragen beantwortet ab Donnerstag ein „Stadtplan für Kinder von Kindern“ aus dem Hausotterplatz-Kiez. Der Plan ist der vierte Wegweiser, der auf Initiative des Jugendamtes für die Region Reinickendorf-Ost entwickelt wurde.

Panke-Erkundung

In der ersten Sommerferienwoche unternahmen die kleinen Gäste des Kinder- und Familienzentrums „KreativFabrik“ dafür Erkundungsgänge durch ihr Viertel. „Gemeinsam mit den Kindern haben wir Fotosafaris unternommen, Spielplätze getestet und mittels der „Nadelmethode“ schöne und weniger schöne Orte im Kiez auf einem großen Stadtplan markiert“, beschreibt Projektleiterin Kristin Schöppe.

Kinder gestalten ihren Kiez-Plan

„Dabei war das Projekt von Anfang an ergebnisoffen – die Kinder selbst sollten bestimmen, welche Orte festgehalten werden und welche Form der Kinder-Kiez-Plan am Ende annimmt.“ Dieser Offenheit ist es zu verdanken, dass so kreative Ausdrücke wie „Kotzmühle“ – die Bezeichnung für ein Spielplatz-Karussell – in die Broschüre Eingang gefunden haben.

Was zählt im Kiez?

Doch auch die für viele Kinder „gruseligen“ Orte im Kiez können dank dieser Herangehensweise nachvollzogen werden. „Das Gelände hinter dem S-Bahnhof Schönholz ist einer der Plätze, die von vielen Kindern als ängstigend wahrgenommen werden“, so Schöppe. Eine weitere Angst konnte den Kindern durch die Arbeit an ihrem Stadtplan genommen werden. „Nach dem gemeinsamen Besuch einer Wohneinrichtung für psychisch Kranke in der Herbststraße haben die Kinder ihre Furcht vor der Einrichtung verloren“, freut sich Schöppe.

Trotz aller Erfolge ruft die Mitarbeiterin der „KreativFabrik“ jedoch auch die negativen Befunde des Kinderstadtplans in Erinnerung. „Leider haben die Kinder viele Spielplätze im Kiez als zu alt empfunden und auch die Freizeitangebote rund um den Hausotterplatz sind dünn gesät.“  Vielleicht schafft es der am Donnerstag veröffentlichte Stadtplan, die Verantwortlichen auf die Mängel im Kiez aufmerksam zu machen.

Alle Ergebnisse der Kinder-Kiez-Touren können ab dem 20. September in einem gedruckten Stadtplan nachgelesen werden. Um 16 Uhr wird der „Stadtplan für Kinder von Kindern“ in der „KreativFabrik“ vorgestellt. In einer Auflage von 1000 Exemplare liegt der Plan danach in den Kinder- und Freizeiteinrichtungen der Region Reinickendorf-Ost aus.

KreativFabrik, Amendestraße 41, 13409 Berlin

Foto Galerie

KreativFabrik, Amendestraße 41, 13409 Berlin

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