Die Geschichte vom Prater Berlin beginnt 1837, als Herrn Porat das erste Bier in einer Bretterbude verkaufte. Der Ausschankort war eine Wiese, woher auch der Name Prater stammt („pratum“, lat. für „Wiese“). 15 Jahre später erwarb die Familie Kalbo die Schenke und vergrößerte sie. Daraus entstand neben dem Bierverkauf eine Freizeit- und Vergnügungsstätte mit Varieté, Tanz und Theater. Mit Beginn des Films begannen um die Jahrhundertwende die ersten Filmvorführungen im Prater Berlin. Das Publikum war bunt gemischt: Vom einfachen Arbeiter, über Militärangehörige bis zu Beamten und reichen Kaufleuten waren alle Schichten vertreten. Selbst politisch Aktive wie Rosa Luxemburg nutzten den Prater Berlin als Versammlungsort für Kundgebungen.
Theater und Kunst
Nah dran am Original
Zurück zum Biergarten: Das berühmte Prater-Pils stammt von der Engelhard-Brauerei. Es wird frisch vom Fass gezapft, ebenso wie das Erdinger Hefeweizen und das Schwarzbier. Für die Verpflegung der hungrigen Meute (an lauen Sommertagen steppt im Prater der Bär) ist seit vielen Jahren Lars Mehlhose zuständig. Der gelernte Konditor bringt, getreu der bayrischen Biergartentradition, Bratwürste, Leberkäs und Bez’n mit Obatzter an den Mann oder die Frau. Auch für bewusste Esser, denn das sind viele Berliner, sind die Grillsachen empfehlenswert, stammen sie doch vom Öko-Schlachter. Auch wenn’s draußen besser schmeckt: Wer lieber drinnen sitzen mag – auch das ist im Prater möglich. Im rustikalen Gasthaus gibt es das ganze Jahr über Berliner Spezialitäten und saisonale Gerichte.
Seinem bayrischen Bruder kommt der Biergarten Prater jedenfalls ziemlich nahe, auch wenn das Pils nicht aus Maßkrügen sondern aus 0,4 Liter-Gläsern getrunken wird. Prost!