Die Geschichte des Bahnhofs Lichtenberg beginnt mit dem Bau eines Rangierbahnhofs im Namen der Preußischen Ostbahn Ende der 1870er Jahre. Ab 1881 wurde der Bahnhof zusätzlich für den Personenverkehr genutzt. Jahrzehnte später, am sechsten November 1928, hielt die erste elektrische S-Bahn in Berlin-Lichtenberg. Seitdem verkehren S-Bahn-Züge an dem Bahnhof, der seit 1938 den Namen Bahnhof Berlin-Lichtenberg trägt.
Der wichtigste Fernbahnhof der DDR
Zu DDR-Zeiten war der Lichtenberger Bahnhof vielleicht bekannter als heutzutage. Denn damals galt er als der wichtigste Fernbahnhof des Landes. Von hier aus starteten die meisten Fernzüge. Kein Wunder, dass der Bahnhof insgeheim als Hauptbahnhof Ost-Berlins galt. Im Jahr 1980 wurde er gründlich saniert und auf drei Fernbahnsteige ausgebaut.
Nur zwei Jahre nach der ersten S-Bahn fuhr im Dezember 1930 auch die erste U-Bahn ein. Sie fuhr auf der Strecke der frisch gegründeten U-Bahnlinie E – der heutigen U5 – zwischen Friedrichsfelde und Alexanderplatz. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Strecke der U5 mitsamt Bahnhöfen komplett und umfassend saniert.
Heute Konzentration auf Regional- und Nahverkehr
Seine Funktion als Fernbahnhof hat der Bahnhof Berlin-Lichtenberg über die Jahre nach und nach verloren. Heute ist er, bis auf wenige Ausnahmen im Nachtverkehr, auf den Regional- und Nahverkehr spezialisiert. So verkehren hier die S-Bahnlinien S5 zwischen Westkreuz und Strausberg Nord, S7 zwischen Potsdam und Ahrensfelde sowie S75 zwischen Spandau und Wartenberg. Die U5 zwischen Alexanderplatz und Hönow fährt nach wie vor über Lichtenberg. Wer mit dem Aussteigen aus der Bahn noch nicht am Ende seines Weges angelangt ist, kann vor dem Bahnhof in einen Linienbus oder eine Straßenbahn umsteigen.
Für den Fall, dass schon immer mal ein Trip nach Templin in Planung war, ist der Reiselustige in Lichtenberg durchaus am rechten Fleck für den Aufbruch. Denn sowohl Züge der Deutschen Bahn (DB Regio) als auch der Prignitzer Eisenbahn starten von Berlin-Lichtenberg aus Richtung Templin-Stadt. Auch die Ostdeutsche Eisenbahn verkehrt über den Bahnhof, ihre Strecken führen von Lichtenberg nach Werneuchen und nach Frankfurt (Oder). In den Fernverkehrsplänen der Niederbarnimer Eisenbahn hat der Bahnhof Berlin-Lichtenberg ebenfalls seinen Platz; die Verkehrsgesellschaft bringt den Fahrgast bis ins polnische Kostrzyn.
Wissenswert ist auch, dass der Bahnhof Berlin-Lichtenberg gegenwärtig eine Ausbildungsstätte der DB Station & Service AG ist. Hier übernehmen Auszubildende wichtige Aufgaben für den reibungslosen Ablauf am Bahnhof, etwa den Fahrkartenverkauf und Zugansagen.