Gegründet wurde der Zoologische Garten bereits 1844 auf Initiative von Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné, dem Afrikaforscher Martin Hinrich Lichtenstein und Alexander von Humboldt – er ist damit die älteste Einrichtung seiner Art auf deutschem Staatsgebiet. Die ersten im neuen Zoo präsentierten Tiere stammten aus dem Besitz Friedrich Wilhelm IV. Dieser hatte mit der von seinem Vater errichteten königlichen Menagerie auf der Pfaueninsel wenig im Sinn und überließ die meisten der dort gehaltenen Tiere dem interessierten Volk.
Da die noch junge Anlage sich zu damaliger Zeit jedoch zu weit vom Stadtzentrum entfernt befand, nahm die Öffentlichkeit den Zoologischen Garten in den ersten Jahren kaum wahr. Um die finanzielle Lage der Einrichtung zu verbessern, wandelte man den Zoo bereits 1848 in eine Aktiengesellschaft um – eine AG ist der Zoologische Garten bis heute geblieben.
Historische Anlagen
In den kommenden Jahrzehnten entstanden auf der heute 35 Hektar großen Anlage unter anderem das Antilopenhaus mit seinen Minaretten, das von der indischen Architektur inspirierte Elefantenhaus, das im Zweiten Weltkrieg zerstörte und 1984 wiedererrichtete Elefantentor oder das ägyptische Straußenhaus. 1913 wurde das für rund 1,14 Millionen Mark neu errichtete Schau-Aquarium an den Zoologischen Garten angeschlossen. Bis heute können die Besucher dort Meeresbewohner, Spinnen, Ameisen, Schlangen und in einer großen Halle mit Hängebrücke sogar Krokodile bestaunen.
Der Zweite Weltkrieg stellte auch für die Entwicklung des Zoologischen Gartens einen schwer zu verkraftenden Einschnitt dar. Von knapp 4000 präsentierten Tieren überlebten lediglich 91 die Angriffe auf Berlin. Auch ein Großteil der historischen Anlagen wurde zerstört. Nach dem Ende des Krieges markierte die Errichtung eines neuen Elefanten- und eines Flusspferdhauses den Neuanfang.
Beliebtes Naherholungsziel
Nachdem der Zoologische Garten systematisch wiederaufgebaut worden war, stellte er für die Bewohner Westberlins eines der beliebtesten Naherholungsziele dar. Nach dem Fall der Mauer gingen der Zoo und sein ostdeutsches Pendant, der Tierpark in Friedrichsfelde, eine enge Kooperation ein. Zu den Attraktionen im Zoo Berlin gehören heute unter anderem der riesige Abenteuerspielplatz für Kinder, die Afrika-Anlage, das Pinguin-Haus, die Freianlage der Gorillas und vieles mehr. Für einen Besuch des Zoologischen Gartens sollte man sich also in jedem Fall einige Stunden Zeit nehmen – am entspanntesten ist dabei ein Besuch unter der Woche.
Der Zoologische Garten hat täglich ab 9 Uhr geöffnet. Im Winter sind Besucher bis 17 Uhr, im Frühjahr und Herbst bis 17.30 bzw. 18.30 Uhr und im Sommer bis 19 Uhr herzlich willkommen. Ein Einzelticket kostet ohne Ermäßigung 13, für Zoo und Aquarium 20 Euro. Mehr Infos gibt es unter www.zoo-berlin.de.
Das könnte Sie auch interessieren: