Wie entsteht ein Silberarmband in Handarbeit? Was braucht man alles, um eine Designerschale bezahlbar zu machen? Und warum gehört richtig gute Schokolade in den Kühlschrank? Diesen Fragen geht die Designertour in Mitte nach. Angeboten wird sie von den drei Ladies von of/Berlin, einem neuen Onlineshop mit Pop-up-Store aus Kreuzberg.
An einem Samstagmorgen geht es mit viel Sonne und guter Laune zunächst zur Goldschmiede Felicious. Super Name. Erinnert verdächtig an den der Besitzerin. Felicitas war in ihrem früheren Leben Architektin. Aber weil ihr die Umsetzung der Projekte viel zu lange dauerte, schulte sie auf das glänzende Handwerk um. Seit mittlerweile sieben Jahren werden Menschen auf der Suche nach minimalistischem Schmuck bei ihr in der Schröderstraße fündig. Meistens verarbeitet sie Silber. Wie sie das im Detail behandelt, führt sie uns eindrücklich vor. „Ich löte die Teile bei 1000 Grad.“ Mit schickem Ergebnis.
Den gleichen Ausbildungs-Hintergrund haben die Jungs von Fundamental Berlin. Und wären wir an Station zwei nicht verabredet, blieben die heiligen Hallen der Design- und Architekturbude in der Ackerstraße für uns auch verschlossen. Gunnar empfängt uns leicht verfeiert im Büro und erklärt, dass sich sein Partner und er zu Unizeiten gehasst hätten. „Unsere Professoren, für die wir gearbeitet haben, konnten sich nicht ausstehen. Also haben wir das zunächst auch getan.“ Über ein gemeinsames Projekt wurde aber schnell klar, dass die beiden ganz hervorragend zusammen kreativ sind. Und sogar WG-tauglich. Das Haus in Mitte gehört ihnen bald ganz. Unter ihren eigenen Wohnungen planen sie im ersten Stock mit ihrem Team den Ausbau von Wohnraum und entwerfen günstige Designgestände wie biegsame Schalen oder goldene Halter für Airplants. Das sind Pflanzen, die man nur ab und an mit Wasser benetzt, da sie sich hauptsächlich von Luft und Liebe ernähren.
Eine echte Neuentdeckung. Und noch eine kommt hinzu, als wir zum finalen Stopp bei Belyzium landen. Die Kakaomanufaktur vertreibt diverse Schokoladen von der eigenen Plantage. Außerdem kann man hier geröstete Bohnen probieren, einen Tee aus Kakaoschalen kosten und sogar Eiscreme aus dem Fruchtfleisch. „Damit haben wir vor ein paar Monaten herum experimentiert und schließlich Eis gemacht.“ Auf die Kakaogötter. Das Zeug schmeckt wirklich gigantisch.
Nach drei Stunden und drei Stationen ist Schluss. Es war eine gelungene Mischung aus Produkten und Menschen, die ihren Job mit viel Hingabe machen. Das schmeckt man und/oder sieht es ihnen an. Eine Tour, die jeder Berliner aber auch Besucher mit gutem Geschmack machen sollte. Alle Infos über das gesamte Tourenangebot findest du auf der Homepage zum Shop. Für 35 Euro bekommt man außerdem einen Shoppinggutschein für of/Berlin, ein Getränk und bezaubernde Begleitung. Prädikat: Sehr zu empfehlen.
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