Unter dem Pflaster liegt das Mahnmal, das an die Bücherverbrennung der Nazis im Jahr 1933 erinnert. Oberhalb davon werden sich am Donnerstag um 11 Uhr rund 2300 Schüler aus 18 Schulen der Gropiusstadt, aus Marienfelde und aus dem Brunnenviertel versammeln. Dort am Bebelplatz bilden sie die hoffentlich größte Dichterkette der Welt. Sie kommen aus Gegenden, die den Ruf haben, soziale Brennpunkte zu sein oder die doch zumindest als „bildungsfern“ gelten. Anlässlich der Berliner Woche der Sprache und des Lesens schreiben sie über ihre Stadt. Unter dem Thema „So ist Berlin“ fand ein Wettbewerb statt, bei dem Gedichte, Geschichten, Slogans und Liebeserklärungen rund um die Hauptstadt entstanden sind.
Ein Schüler aus jeder beteiligten Schule wird vom Balkon der Juristischen Fakultät der HU einen kurzen selbst geschriebenen Text vortragen. Im Anschluss überreichen zwei Schüler der Schirmherrin der Sprachwoche, Christina Rau, ein dickes Buch mit den Texten aller an dem Schreibwettbewerb beteiligten Schüler-Autoren. Die übrigen Anwesenden formieren sich zu den Buchstaben des Wortes „Lies“.
Organisatoren des Wettbewerbs sind die Bildungsverbünde Gropiusstadt, Marienfelde und Brunnenviertel. Ihre Idee hinter dem Projekt war, Sprachgestaltung und heimatliche Identität miteinander zu verbinden. Bereits im Herbst 2011 begannen an allen in den Bildungsverbünden zusammengeschlossenen Schulen die Vorbereitungen für den Wettbewerb. Unterstützt wird die Mega-Lesung durch die BVG, die sich um den Transport der jungen Teilnehmer kümmert.