Die neue App wurde im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes „Verlust der Nacht“ der Freien Universität Berlin (FU) entwickelt. Im Rahmen ihrer Studien untersuchen die Forscher, welche Auswirkungen die Verschmutzung des natürlichen, nächtlichen Lichts durch künstliches Licht („Skyglow“) auf die Ökosysteme auf der ganzen Welt und möglicherweise auch auf die menschliche Gesundheit hat. Zu den untersuchten Fragestellungen gehören etwa die „Karriere des künstlichen Lichts in Berlin-Brandenburg seit dem 19. Jahrhundert aus kultur- und umwelthistorischer Perspektive“, die „Kosten des Verlusts der Nacht“ oder der „Einfluss von Lichtverschmutzung auf die Säugetiergruppe der Fledermäuse“.
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Mit der nun entwickelten App wollen die Forscher Smartphone-User an ihrer Foschung beteiligen: „Mit der App können interessierte Menschen auf der ganzen Welt Daten für die Forschung über Skyglow sammeln, ohne teure Messgeräte zu benötigen“, sagt Fabian Kohler vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das das Projekt finanziell unterstützt. Die App leitet den Nutzer zu bestimmten Sternen und fragt ihn nach ihrer Sichtbarkeit. Darüber hinaus kann man die Helligkeit am eigenen Standort mit anderen Orten vergleichen und den Sternenhimmel auf unterhaltsame Art und Weise besser kennenlernen.
Sinnvoller Nebeneffekt: Die gesammelten Daten können den Forschern dabei helfen, Karten über die globale Helligkeitsverteilung zu erstellen und Zusammenhänge mit Biodiversität, Energieverbrauch und Gesundheit zu untersuchen. „In natürlichen Gegenden kann man mit dem bloßen Auge Tausende von Sternen sehen. Am Nachthimmel von Berlin sind es immer noch einige Hundert, aber in den meisten Großstädten ist die Situation viel schlimmer“, so Dr. Christopher Kyba von der Freien Universität Berlin und vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) über den Grad der Lichtverschmutzung in der Hauptstadt.
Die App „Verlust der Nacht“ kann hier kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Infos zum Forschungsprojekt finden Sie hier.
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