Wiedereröffnung

Eine Arche für Kinder

Die Arche in Reinickendorf können bis zu 200 Kinder gleichzeitig besuchen.
Die Arche in Reinickendorf können bis zu 200 Kinder gleichzeitig besuchen. Zur Foto-Galerie
Das Christliche Kinder- und Jugendwerk e. V. in Reinickendorf arbeitet seit Jahren daran, Kindern in Armut Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten zu bieten und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Am 25. September feierte der Verein große Wiedereröffnung im neuen Gebäude.

Hell verputzte Wände, ein großer Hof, auf dem nicht eine, sondern mehrere Hüpfburgen stehen und bunte Ballons am Eingang: Die Arche in Reinickendorf ist umgezogen und feiert ihre Wiedereröffnung. Das Christliche Kinder- und Jugendwerk e. V., das sich nur aus Spenden finanziert, sorgt sich um die Kinder im Bezirk, die in Armut leben. Mitarbeiter und freiwillige Helfer arbeiteten lange Zeit in einem sanierungsbedürftigen, engen Gebäude. Nun konnte dank Spenden und der Unterstützung des Traditionsbetriebs Kluwe die Villa im Romanshorner Weg 113 saniert und vom Verein bezogen werden.

Am Tag der Eröffnungsfeier sind auf einer Seite des Hauses noch die Arbeiten im Gange, während im großen Hof fleißige Helfer Tische aufstellen und Speisen vorbereiten. Ihnen gilt der besondere Dank des Gründers der Arche, Bernd Siggelkow.

Unterstützer im Kleinen und Großen

Viele prominente Unterstützer konnte das Projekt, das an 14 Standpunkten in Deutschland und an einem Ort in der Schweiz vertreten ist, gewinnen. Wolfgang Bahro, den meisten als Jo Gerner aus der Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ bekannt, setzt sich auch für Kinder ein, unterstützt neben der Arche die Kinderschutzengel. „Gerade als Schauspieler hat man eine Verantwortung den Kindern gegenüber, die einen vielleicht als Ideal sehen“, sagt er. Auch Ex-Boxer Axel Schulz war zur Feier geladen und Comedian Mario Barth begleicht schon seit geraumer Zeit die Betriebskosten des Vereins – seine Form der Spende.

Die Arche Bernd Siggelkow

Siggelkow erzählt, dass Stars oft einfach vorbeikommen, um mit den Kindern im Haus zu spielen – ohne Anmeldung oder sonst allgegenwärtige Bodyguards. Trotzdem meint er über den Umzug seiner Familie 1995 nach Berlin: „Hätten wir damals gewusst, wie groß die Arche mal wird, wären wir nicht gekommen.“ Denn das Ausmaß hätte sie schier überwältigt.

Kinderarmut in Deutschland

„Ich dachte, nach so vielen Jahren würde mich nichts mehr schockieren“, fährt der Geschäftsleiter der Arche fort, „aber vor Kurzem wurden zwei der Kinder abends nicht von ihren Eltern abgeholt. Als wir halb acht den Jugendschutz anriefen, damit diese die Kinder heimbrächten – diese Antwort hatte keiner erwartet: ‚Was denken Sie, was das kostet, wenn wir jetzt noch rausfahren?‘, hieß es. Also riefen wir die Polizei, die die Kinder nach Hause brachte. Da musste der Jugendschutz dann doch mit und die Kinder wurden aus der Familie genommen, weil dort alles verwahrlost war.“

„Wir wissen was es kostet, sich um ein Kind zu kümmern – es kostet ein Leben“, ist sein Fazit.

So ginge es auch nicht darum, dass die Arche nun neue, luftige Räume habe, sondern dass die Kinder hierher kommen, auch wenn es nicht ihr Zuhause ist, und sie den Mitarbeitern um den Hals springen und wissen, dass sie hier Liebe empfangen. Gegen 13 Uhr – nach Schulschluss – erscheinen die ersten Kinder im Haus und tun genau das.

Die Arche Reinickendorf, Romanshorner Weg 113, 13407 Berlin

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Die Arche Reinickendorf - Christliches Kinder- und Jugendwerk, Romanshorner Weg 113, 13407 Berlin

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Montag bis Freitag von 12:30 Uhr bis 18:00 Uhr

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