„Uns war es von Anfang an wichtig, hier etwas zum Anfassen aufzubauen. Mit der Kombination aus verschiedenen Lehrgärten, Beeten, Schaubildern und Mitmach-Aktionen haben wir ein echtes Pilotprojekt im Süden Berlins auf den Weg gebracht“, berichtet Marina Jubelt stolz. Seit ihrem elften Lebensjahr ist sie in der Kleingartenkolonie Freiheit im Süden Neuköllns aktiv. Heute besitzt sie mit Ehemann Michael Jubelt – ebenfalls seit 49 Jahren Mitglied der Kolonie – nicht nur ein eigenes kleines Gartenparadies – sondern hat Ende der 90er auch die Frauen-Bastelgruppe „Schnippel-Girls“ ins Leben gerufen.
Zeit, Geld und Mühe haben sich gelohnt: Heute können Familien auf dem Naturlehrpfad der Kolonie Freiheit an 17 Erlebnisstationen Natur und Umwelt mit allen Sinnen erleben. Zu den Highlights gehören etwa die „Honigfabrik“ und der Schaubienenstock, die von den Rudower Imkerfreunden betrieben werden und die „Süße Freiheit“ liefern: eigenen Kolonie-Honig, der zu den regelmäßig stattfindenden Tagen der offenen Tür verkauft wird. Auch ein Getreidelehrgarten, Barfußpfad, Kräuterpflasterweg, Naschstraße oder Quizstation sind auf dem 1,2 Kilometer langen, gut ausgeschilderten Rundweg untergebracht.
Ist eine so große Offenheit fremden Besuchern gegenüber nicht ungewöhnlich für eine Kleingartenanlage? „Natürlich waren anfangs nicht alle begeistert von der Aussicht, täglich viele neue Gesichter auf dem Gelände zu sehen“, bestätigt Michael Jubelt. „Heute können wir sagen, dass von 130 Parzellen 30 das Projekt aktiv unterstützen und 80 positiv für den Naturlehrpfad eingenommen sind. Die restlichen 20 sind nicht so dabei, legen uns aber auch keine Steine in den Weg.“ Zum Glück: Schließlich lohnt sich ein Gang durch die Kolonie Freiheit nicht nur wegen der zahlreichen Erlebnis-Stationen. Ganz nebenbei können auch noch wunderschöne Gärten bewundert und ungewöhnlich viele junge Gesichter begrüßt werden. Da bekommt man glatt selbst Lust, ein echter Laubenpiper zu werden …
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