Über ein verspätetes Nikolausgeschenk durfte sich am 8. Dezember die Evangelische Kirchengemeinde Prenzlauer Berg Nord freuen. Neben einem Förderbescheid von 900.000 Euro, ausgeschrieben von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, konnte sie auch einen Fördervertrag über 50.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entgegennehmen. Zusammen mit 450.000 Euro Eigenkapital soll das Geld in den ersten Bauabschnitt zur denkmalgerechten Sanierung der Gethsemanekirche fließen. Die Bauarbeiten können bereits im kommenden Jahr beginnen.
Friedlicher Protest im Kirchenbau
Die Gethsemanekirche wurde in den 1980er Jahren ein zentraler Treffpunkt für Oppositionelle und Anhänger der Friedensbewegung in der damaligen DDR. Ab Oktober 1989 war sie Schauplatz des friedlichen Protests gegen das Staatsregime. Mahnwachen, Diskussionsveranstaltungen und ein Lichtermeer auf dem Kirchenplatz machten aus der Gethsemanekirche ein Symbol des gewaltfreien Widerstandes. Erneute Aufmerksamkeit zog die Kirche 2003 auf sich. Trotz eines päpstlichen Verbots fand in der Kirche zum ersten Mal eine angekündigte gemeinsame Abendmahlsfeier mit katholischen und evangelischen Christen statt. Das Interesse an der Messe war so enorm, dass sich eine große Anzahl Gläubiger auf dem Kirchenvorplatz und der Straße vor der Gethsemanekirche drängten.