1991 wurde das Hubertusbad in der Hubertusstraße 47-49 in Lichtenberg aus finanziellen und baulichen Gründen geschlossen. Im Juni 2010 lud die Kommunalpolitikerin Birgit Monteiro Bürger und Bürgerinnen des Bezirks im Rahmen eines Stadtteiltags zu einer Führung durch das Bad ein. Trotz der deutlichen Spuren des Verfalls waren viele Besucher begeistert von der Architektur, so dass sich im März 2011 die Bürgerinitiative „Licht an im Hubertusbad“ gründete. Ziel ist seitdem die Erhaltung und die Wiederinbetriebnahme der Schwimmhalle.
Vor gut anderthalb Jahren konnten nach einem Aufruf durch die Initiative dem Bezirksamt 2147 Unterschriften übergeben werden. Hinzu kamen 391 Unterstützer, die an einer Online-Petition auf der Internetseite der Bürgerbewegung für eine Restauration des Bads stimmten. 2012 beteiligten sich am 15. August 68 Menschen an einer offiziellen Protestaktion gegen die Untätigkeit der Politik und die Schließung des Bads für öffentliche Begehungen. Dabei wurde mit Planschaktionen in Plastikwannen und Plakaten auf die Missstände des Bads aufmerksam gemacht. Das Problem, geeignete Investoren für das Projekt zu finden, wurde erst vor drei Wochen wieder aktuell, als ein Investor, der das Bad für 20 Millionen Euro zu einem Wellnesstempel umbauen wollte, überraschend absprang. Laut Lichtenbergs Baustadtrat Wilfried Nünthel hatte das Planungsbüro schon eine Bauvoranfrage.
Beeindruckende Architektur
Monteiro will trotz dieses Rückschlags weiter kämpfen. Sie hofft, dass im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau Ost“ öffentliche Gelder zur Verfügung gestellt werden. In den nächsten Wochen stellt sie dem verantwortlichen Gebietsbetreuer für Lichtenberg, Werner Schmitz, das Projekt vor. „Da Lichtenberg ein sehr junger Bezirk ist und es eher weniger historische Gebäude gibt, halte ich eine Restauration des Hubertusbads für wichtig. Bevor etwas Neues gebaut wird, sollte das geschichtsträchtige Bad aufgrund seiner beeindruckenden Architektur saniert und wieder in Betrieb genommen werden“, sagt Monteiro zu den Zielen. Weiterhin gründeten Mitglieder der Bürgergemeinschaft den Verein „Stadtbad Lichtenberg“, um auf dieser Ebene Kräfte zu bündeln und das Hubertusbad ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken.
Das heute denkmalgeschützte Bad wurde am 2. Februar 1928 durch den Berliner Oberbürgermeister Gustav Böß eingeweiht und ist im kubistisch-expressionistischen Baustil gehalten. Neben einer großen Schwimmhalle mit einer Bahnlänge von 25 Metern gibt es noch eine kleine Schwimmhalle. Im ersten Obergeschoss befanden sich Räume mit Badewannen und Duschen sowie einer kleinen Tribüne mit Sicht auf die große Schwimmhalle. Im darüberliegenden Geschoss standen Saunen und medizinische Bäder zur Nutzung bereit. Auf dem Dach gab es ein Sonnendeck mit Liegestühlen.
Weitere Informationen unter: www.hubertusbad.org
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