Die Bezirksverwaltung Pankow wird mit dem Preis „Lebenswerte Stadt“ ausgezeichnet. Eine Jury von Vertretern der Deutschen Umwelthilfe und der Stiftung „Lebendige Stadt“ prämierten das 100 Höfe-Programm des Bezirks. Bei dem Projekt werden Anwohner bei der Neugestaltung und Bepflanzung ihrer Hinterhöfe unterstützt.
Grau raus, Grün rein
In urbanen Gebieten herrscht meist ein Mangel an Grünflächen und Parkanlagen. Viele Innenhöfe sind betoniert, um Platz für Autos zu bieten. Um wohnungsnahen Erholungsraum und wichtige Effekte für den Umweltschutz wie Luftfilterung und Klimaregulierung zu schaffen, entwickelte der Bezirk Pankow vor zehn Jahren das 100 Höfe-Programm. Das Motto „Grau raus, Grün rein“ klingt vielversprechend und sieht die Begrünung von Hinterhöfen mit Pflanzen vor.
„Im Rahmen des 100-Höfe-Programms ermöglichen wir es den Bürgerinnen und Bürgern ein Wohnumfeld zu schaffen, das für sie selbst attraktiv ist und von dem die Natur profitiert. Die Auswirkungen für die unmittelbaren Anwohner sind immens, nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Nachbarschaften, die durch die gemeinsame Arbeit entstehen und danach im einladend gestalteten Innenhof wachsen“, so Torsten Kühne, Bezirksstadtrat von Pankow. In Zusammenarbeit mit der Grünen Liga Berlin wurden bereits 55 Hinterhöfe in grüne Oasen verwandelt.
Punktuelle Nischen nutzen
Das Konzept, das direkte Wohnumfeld des Menschen zu nutzen, überzeugt Prof. Harald Kächele, Bundesvorsitzender der Deutschen Umwelthilfe. Es sei spannend zu sehen, wie Pankow mit dem hochaktuellen Thema der innerstädtischen Begrünung und Schaffung von Naturräumen umgeht, sagt Kächele zum 100 Höfe-Programm. Weiterhin müssten punktuell Nischen genutzt werden, um ein Netz zu schaffen, das Wohn- und Luftqualität verbessert.
Der Wettbewerb „Lebenswerte Stadt“ sucht Projekte im Bereich urbaner Naturräume, die eine vielfältige Natur in der Stadt fördern und dabei die Bevölkerung aktiv einbeziehen. Unter 154 Bewerbungen aus ganz Deutschland wurden sechs Kommunen, darunter Pankow, ausgewählt. Das Engagement der Bezirksverwaltung wird mit 3000 Euro prämiert. Im nächsten Jahr ehrt die Deutsche Umwelthilfe den Gesamtsieger der sechs Projekte mit einem Preisgeld von 12.000 Euro.
Mehr Informationen unter: http://www.duh.de