Seniorenwettkampf

Auf die Plätze, fertig, Rettung!

Und los geht's: Alle Disziplinen sind der Rettung nachempfunden, das heißt anschwimmen, runtertauchen...
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Hans-Braun-Straße - Erstmals finden die Deutschen Seniorenmeisterschaften im Rettungsschwimmen (DSM) in Berlin statt. Am 25. und 26. April springen knapp 1400 Sportlerinnen und Sportler ins kühle Nass, um sich in verschiedenen Wettkämpfen in Sachen Wasserrettung miteinander zu messen - damit freut man sich über einen Teilnehmerrekord.

Die Sportlerinnen und Sportler der Wasserrettung sind mit Feuereifer dabei, wenn es darum geht, die Dummies in leuchtendem Orange innerhalb kürzester Zeit und im Tauchgang vom Schwimmhallenboden zu holen, um sie dann im Eiltempo an „Land“ zu bringen. Ja, bei den teilweise 65 Kilogramm schweren Puppen heißt es enorme Kraft und Geschick einzusetzen, denn in der Realität geht es um ein Menschenleben und die Zeit arbeitet gegen den Retter.

Die unterschiedlichen Disziplinen im Mannschafts- und Einzelwettkampf bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften im Rettungsschwimmen sind alle einer realen Rettung nachempfunden, erklärt Constantin Passhausen, Rettungsschwimmer der Berliner Wasserrettung, vor Ort. Mit Hindernissen wird zudem simuliert, wie es ist, wenn der Rettungsschwimmer an der Küste unter Wellen tauchen muss, um ein Opfer zu retten.

Zum ersten Mal in Berlin

Jedes Jahr veranstaltet die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) – die bundesweit 1,3 Millionen Mitglieder zählt – nationale Meisterschaften im Rettungsschwimmsport. Nun konnte die Veranstaltung zum ersten Mal nach Berlin in den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf geholt werden. Projektleiter Thomas Schuster freute sich schon im Vorfeld: „Das wird was ganz Großes“, meinte er. „Unsere 39 aktiven Wettkampfschwimmer aus Charlottenburg-Wilmersdorf freuen sich schon riesig auf den sportlichen Vergleich mit ihren Kameraden – wir wollen beweisen, dass Großprojekte in Berlin auch klappen können.“ Die Teilnehmerzahl von knapp 1400 Sportlerinnen und Sportlern bestätigte seine Vorfreude – ein neuer Teilnehmerrekord konnte verzeichnet werden. Allein sechs Berliner Bezirke haben sich angemeldet.

Auch Constantin Passhausen ist erfreut über die positive Resonanz der Teilnehmer. „Vor allem sind die Wege kurz – man ist eine Viertelstunde von der Unterkunft zur Schwimmhalle unterwegs, das ist gerade für Berlin akzeptabel“, fährt er fort.

Übrigens: Senior ist man bei der DLRG schon mit zarten 25 Jahren. Die älteste Teilnehmerin der Wettkämpfe ist schon ganze 88 Jahre alt, mit 85 Lenzen ging der älteste Rettungsschwimmer an den Start. Fit sind sie aber alle: „Grundsätzlich sollte sich jeder Teilnehmer alle zwei Jahre vom Arzt bestätigen lassen, dass er oder sie für solch einen Wettkampf vorbereitet ist und diesen auch durchsteht“, meint Passhausen. „Für die Zulassung zum Wettkampf ist es zudem ein Muss, mindestens den Rettungsschwimmschein in Silber und einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert zu haben.“

Nachwuchs fehlt

Mit dem Wettkampf und dem Training halten sich die Rettungsschwimmer auch in der Nebensaison für die ehrenamtliche Tätigkeit in Deutschlands Badegewässern fit. Auch für die 57-jährige Marina Thieme, die seit 1974 als Rettungsschwimmerin im Einsatz ist, stellt diese Deutsche Meisterschaft etwas Besonderes dar, weil sie zum ersten Mal in der Hauptstadt stattfindet. Jeden Freitagabend fährt sie mit ihrem Team zur Rettungsstation an den Krossinsee oder die Regatta-Strecke „Bammelecke“ in Grünau, um dort im Schichtdienst zur Stelle zu sein, wenn ein Mensch in Not geraten sollte.

Im letzten Jahr wurden laut der DLRG allein in Berlin 21 Personen vor dem Ertrinkungstod gerettet und bei 650 Erste Hilfe geleistet. Obwohl Marina Thieme die Arbeit großen Spaß macht, hält sie eines für wünschenswert: „Wir haben Nachwuchsprobleme“ erklärt sie und würde es toll finden, wenn sich zukünftig mehr Menschen für die ehrenamtliche Tätigkeit des Rettungsschwimmers begeistern könnten.

Foto Galerie

Schwimmhalle Forumbad, Hanns-Braun-Straße, 14053 Berlin

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