Zugegebenermaßen bin ich in Sachen Bar-Fachmesse noch ein Neuling und daher gespannt, was mich in der STATION am Gleisdreieck erwartet. Eigentlich hatte ich mir ein paar kleine Stände mit Häppchen und Cocktails vorgestellt und staune dann nicht schlecht, als mir schon am U-Bahnhof Menschenmassen begegnen, die sich ebenfalls in Richtung Luckenwalder Straße bewegen. Sogar eine Japanerin, die weder Deutsch noch Englisch spricht, fragt mich nach dem Weg zum Bar Convent Berlin (BCB). Ich gebe ihr Handzeichen, mir zu folgen.
An der Location angekommen, verneigt sich die freundliche Japanerin – „Arigatou“ (Deutsch: danke), sagt sie und verschwindet in den scheinbar unendlichen Weiten der Messehallen. Auch ich stürze mich ins Gemenge der etwa 10.000 Fachbesucher. Edle Lounges, kreative Brauereistände und bunte Bartresen mit namenhaften Markennamen wie Campari, Jim Beam und Pernod Ricard springen mir ins Auge. Wo nur zuerst hin?
Kein Alkohol auf der Barmesse
Am Stand des russischen Spirituosenherstellers Beluga bekomme ich einen Cocktail mit dem hauseigenen Wodka, Champagner und Pfirsichnektar. Ein kurzes Nippen reicht mir. Der Drink schmeckt zwar ausgesprochen lecker, hat es aber ganz schön in sich. Mir stellt sich die nächste Frage: Verkraften die hier alle tatsächlich so viel Alkohol und haben dann noch einen klaren Kopf fürs Geschäftliche? Eine Barbesitzerin, die für die Messe aus Hamburg angereist ist, sieht meinen verdutzten Gesichtsausdruck, schmunzelt und erklärt: „Wenn man vom Fach ist, trinkt man nicht auf Messen. Es geht hier vor allem darum, Kontakte zu knüpfen.“ Wie zur Bestätigung bestellt sie uns gleich einmal ein paar Wasserflaschen an den Tisch.
Die eigentlichen Partys würden an den Abenden rund um den BCB stattfinden, dann genehmige auch sie sich mal ein Gläschen, verrät mir die sympathische Geschäftsfrau dann doch. Nun gut, ich bin aber weiterhin auf der Suche nach den Trends des Jahres und werde in der Halle des Gastlandes Brasilien fündig. Hier gibt es den Zuckerrohrschnaps Cachaça in allen Formen und Varianten zu verkosten. Sogar der Cachaça-Berater des brasilianischen Wirtschaftsministeriums Jairo Martins da Silva ist dafür angereist.