Erholungsfläche für die Hauptstadt
Nachdem Familie von Treskow nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs enteignet wurde, kehrte erst Mitte der 50er Jahre wieder Leben in Park und Schloss Friedrichsfelde ein. Damals begann man mit der Anlage der Tierparks Friedrichsfelde und schlug das Anwesen kurzerhand der neuen Erholungsfläche zu. Bis heute gehört das renovierte Schloss zum Areal des Tierparks, nach den Plänen des neuen Zoo-Chefs Knieriem soll dort bald ein neues Gourmet-Restaurant eingerichtet werden.
Traurige Berühmtheit erlangte Friedrichsfelde während der NS-Zeit durch das „Arbeitserziehungslager“ Wuhlheide am Triftweg. 25.000 Häfltinge und Zwangsarbeiter waren hier untergebracht, 3.000 von ihnen starben.
Friedrichsfelde wird jünger
Zu DDR-Zeiten prägten unter anderem das Großkraftwerk Klingenberg mit seinen rauchenden Schornsteinen, neue Wohnquartiere sowie ein riesiger Gebäudekomplex der Stasi das Bild des Ortsteils. Heute ist in letzterem unter anderem die Hochschule für Wirtschaft und Recht untergebracht. Und auch sonst tut sich viel in Friedrichsfelde. Die zu Sowjetzeiten entstandenen, nicht unbedingt ansehnlichen Plattenbauten sind zwar noch da, doch immer mehr weltoffene Familien, viel Grün und natürlich der wunderschöne und oftmals menschenleere Tierpark geben dem Kiez an vielen Stellen ein junges Gesicht. Und wer weiß – wenn die Mieten in der Innenstadt weiter anziehen, siedeln sich hier sicher bald die ersten hippen Örtlichkeiten an.
Das Buch „Lichtenberg. Kurze Geschichte eines Berliner Bezirks“ (ISBN 978-3-00-043170-8) steht zum Ausleihen in allen Lichtenberger Bibliotheken bereit.