Wenn die alle 15 Minuten übersetzende Fähre mal ausfällt, ist schulfrei! Und das ist nur eine der Besonderheiten, welche die Schüler der Schulfarm Insel Scharfenberg genießen können. Dazu gibt es noch Idylle pur, denn das staatliche Ganztagsgymnasium mit angeschlossenem Internat liegt mitten auf der über 1100 Meter langen und 300 Meter breiten gleichnamigen Insel im Tegeler See.
Besonderes Programm
Beliebt ist die Schulfarm aber vor allem, weil hier besonders viele Wassersportarten wie Rudern, Segeln und Kanufahren geboten werden. Aber auch weil der Unterricht eng mit der Landwirtschaft verknüpft ist. Schließlich leben auf Scharfenberg noch mehrere Kühe, Ziegen, Schweine, Hühner und Ponys. So lernen die Kinder den natürlichen Umgang mit Tieren und verstehen gleichzeitig den Einsatz der Nutztiere für die Nahrungswirtschaft. „Die Tiere ersetzen manchmal sogar einen Schulpsychologen, zu ihnen gehen Schüler, wenn sie sich geärgert oder eine schlechte Note geschrieben haben“, berichtet Schulleiter Burkhard Ost.
Ein Ort mit Bildungsgeschichte
Bekannt ist die Insel durch seine Schulfarm, die 1922 vom Reformpädagogen Wilhelm Blume gegründet wurde. Nachdem die Insel ab 1932 Treffpunkt für kommunistische Jugendliche wurde, übernahm ein Mitglied der NSDAP die Schule und verwandelte sie in eine „Pflanzstätte nationalsozialistischer Erziehung“. Nach dem Krieg wurde Wilhelm Blume wieder Direktor der Schule und der einzigartige Schulbetrieb konnte fortgeführt werden – bis heute.
Das Angebot
Der Besuch des staatlichen Gymnasiums der Schulfarm ist kostenlos, der Unterricht beginnt mit der 7. Klasse. Ein Platz im Internat kostet pro Monat 412 Euro plus Essensgeld, derzeit also insgesamt 460 Euro. Das Internat ist auch am Wochenende und in den Ferien geöffnet – die Wochenendbetreuung kostet 7,50 Euro pro Tag.