Auf dem Präsentierteller

Wilmersdorfer Kaninchen verlieren ihr Zuhause

Ein trauriges Bild: Die sogenannte Kanincheninsel in Wilmersdorf wurde ihrer Vegetation beraubt. Klick dich durch unsere Bilderstrecke, um mehr Fotos zu sehen!
Ein trauriges Bild: Die sogenannte Kanincheninsel in Wilmersdorf wurde ihrer Vegetation beraubt. Klick dich durch unsere Bilderstrecke, um mehr Fotos zu sehen! Zur Foto-Galerie
Bundesallee - Damit die unterirdischen Fernwärmeleitungen saniert werden können, hat der Stromkonzern Vattenfall die Vegetation auf der Verkehrsinsel an der Kreuzung Bundesallee/Nachodstraße/Hohenzollerndamm abgeholzt. Leidtragende sind die Wildkaninchen, die auf dem kleinen Fleckchen Grün seit vielen Jahren beheimatet sind.

Derzeit gibt die sogenannte „Kanincheninsel“ im Herzen Wilmersdorfs ein trauriges Bild ab. Jahrelang konnten sich anhaltende Autofahrer, Anwohner und Passanten an zahlreichen hoppelnden Kaninchen erfreuen, die die stark frequentierte Kreuzung Bundesallee/Nachodstraße/Hohenzollerndamm belebten und zu etwas ganz Besonderem machten. Vor allem die Kiezbewohner hatten ihre kleinen haarigen Nachbarn ins Herz geschlossen. Immer wieder wurden Kohl, Möhrchen oder anderes Gemüse unter den Büschen auf der Verkehrsinsel ausgelegt. Nur selten musste ein überfahrener Vierbeiner beklagt werden – die Kaninchen hatten sich gut mit ihrer lauten und gefährlichen Heimat arrangiert.

Doch nun muss sich die Sippe ein neues Zuhause suchen. Denn da, wo noch im vergangenen Sommer von Sträuchern und saftigem Gras geschützte Höhleneingänge Schutz und Zuflucht boten, sieht man heute nur noch ödes Brachland mit einigen traurig und schutzlos daliegenden Löchern. Den Frühling werden die Wilmersdorfer Kaninchen also wohl kaum noch auf ‚ihrer‘ Verkehrsinsel verbringen können. Spätestens wenn die Grabungsarbeiten beginnen, müssen sich auch die letzten verbliebenen Exemplare auf die Suche nach einem neuen Zuhause machen. Ob sie bei den Nachbarn im gegenüberliegenden Gerhart-Hauptmann-Park willkommen sind, ist fraglich. Nicht immer werden Neulinge in den bestehenden Verbund integriert.

Wir drücken den Kaninchen bei ihrer Suche nach einer neuen Bleibe die Daumen. Vielleicht geht ja am Ende, wie beim Romanklassiker „Unten am Fluss“, in dem sich eine Kaninchensippe auf eine abenteurliche Reise machen muss, alles gut aus. Wir halten euch auf dem Laufenden!

„Update: Bei einer nächtlichen Gassirunde am 13. März sah ich tatsächlich noch einige Kaninchen schüchtern zwischen ihren Löchern herumhoppeln. Hoffentlich überleben die süßen und zähen Nager auch alle weiteren Widrigkeiten!“

Foto Galerie

Wilmersdorfer Kaninchen verlieren ihr Zuhause, Bundesallee 13, 10719 Berlin

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