Sie wollen nicht ausgegrenzt werden und sie wollen, dass sich das falsche Bild, das viele Leute von ihnen haben, ändert. Die Kids von Kingz of Kiez haben ihre Wurzeln vor allem in der Türkei, in arabischen Staaten und im ehemaligen Jugoslawien. Durch die Musik können sie ihren Kummer und ihre Freude zum Ausdruck bringen. Sie bietet ihnen eine Plattform, um sich mitzuteilen und die Bestätigung und Achtung zu bekommen, die ihnen die Gesellschaft sonst oft verwehrt.
Das Projekt wurde im Jahr 2008 von der Puk a malta gGmbH, einem Berliner Bildungs- und Beschäftigungsträger, ins Leben gerufen. Seither haben mehr als 300 Jugendlichen über 1.000 Song- und Videoproduktionen verwirklicht. Das innovative Konzept dahinter: Die Jugendlichen geben ihr Wissen an andere Altersgenossen weiter und bilden sich so gegenseitig aus. „Es ist ein Projekt von Jugendlichen für Jugendliche“, heißt es auf der Webseite der Kingz of Kiez.
Integrationspreis für die Kingz
Für diese Idee und deren gekonnte Umsetzung wurde das Projekt vor kurzem mit dem Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz der Initiative „Hauptstadt Berlin“ ausgezeichnet. Kingz of Kiez stach unter rund 60 Organisationen und Initiativen hervor und ergatterte den mit 20.000 Euro dotierten Preis. Das Geld soll für die Produktion der Nachrichtensendung „NewsRaport“ verwendet werden, in der die Jugendlichen in Form von Raptexten oder Talkrunden aktuelle Themen diskutieren können. Damit soll Spaß an Politik vermittelt werden.
Bisher standen die Jugendlichen des Projektes mit ihren eigenen Rap- und Beatproduktionen nicht nur im Studio, sondern auch auf den Bühnen der Fête de la Musique, der Ausbildungsmesse „Volltreffer Ausbildung“ und der Jugendmesse „You“. Die bereits ausgebildeten Jugendlichen und Praktikanten aus den Vorjahren kümmern sich um regelmäßige Auftritte in unterschiedlichen Jugendclubs und veranstalten Workshops in Schulen. Auf der Webseite ist außerdem ein Kiez-Radio zu finden. Dort können Songs wie „Vom Rand der Gesellschaft“ oder „Kopf hoch Wedding“ gehört werden.
Königinnen unter den Kingz
Wahrgenommen werden diese Angebote vor allem von männlichen Jugendlichen zwischen 13 und 20 Jahren. Der weibliche Anteil liegt nur bei ca. fünf Prozent. „Dies liegt hauptsächlich daran, dass es Mädchen mit den entsprechenden Migrationshintergründen schwerer haben zu rappen“, erzählt Projektleiter Jan Spieler. Trotzdem haben auch sie die Möglichkeit, sich bei den Kingz of Kiez musikalisch zu verwirklichen – etwa mit Gesangsunterricht, Atemübungen und der Entwicklung eigener Songs.
Unter den Förderern und Kooperationspartnern des Projektes befinden sich unter anderem die Walt Disney Company und die Initiative „Outreach Reinickendorf“ des Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit e.V. Wer Projektpartner für Einzelinitiativen der Kingz of Kiez werden möchte, kann sich über die Webseite http://www.kingsofkiez.de/foerdern.html weiter informieren.