Überfüllte Mülleimer, verschmutzte Wiesen, heruntergekommene Anlagen: Allesamt Tatsachen, die die Anwohner der Wiener und Görlitzer Straße von ihrem „Görli“ kennen. Und die zeigen: Der Görlitzer Park ist weiterhin eine sehr beliebte Anlaufstelle, obwohl der durch Menschen verursachte Schmutz hier wie ein Schönheitsfehler auf der Parklandschaft liegt. Und gegen den nun seit Anfang Mai das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg verstärkt vorgeht. Den gesamten Monat schauen im Auftrag des Bezirksamts von Montag bis Freitag Mitarbeiter des Gartenbauamts im Görlitzer Park vorbei, um einmal am Tag sämtlichen Müll aufzusammeln. Am Wochenende übernehmen diese Arbeit dann Mitarbeiter einer externen Firma.
Wie effektiv die verstärkte Aktivität zur Wiederherstellung eines gepflegten Parks beiträgt und ob man die Müllentfernung in der Form beibehält, entscheidet sich spätestens Ende Mai, wenn ein erstes Fazit gezogen werden kann. Dann müsse man schauen, ob das Konzept genügt, um das Problem in den Griff zu bekommen oder ob weitere Maßnahmen notwendig seien, so Sascha Langenbach, Pressesprecher des Bezirksamts.
Besonderer Fokus auf Spielplätzen
Neben Wegen und Grünflächen sind insbesondere Spielplätze ein Schwerpunkt der Kontrollen. Obwohl Erwachsene dort nichts zu suchen haben, scheinen sie bei den nächtlichen Parkbesuchern besonders beliebt zu sein. Das spiegelt sich in jeder Menge Müll wider, auch weil manche Menschen sie teilweise als Sanitäranlagen missbrauchen, wie Langenbach schildert.“Es ist für uns unbegreiflich. Natürlich sollen die Leute ihren Spaß haben, aber teilweise verhalten sie sich einfach nicht wie Menschen.“ Der „Görli“ sei schließlich auch ein Park für Familien mit Kindern, die es entsprechend grün und sauber haben wollen. Und selbst das Partyvolk würde sich doch nicht auf einer völlig verdreckten Anlage einen angenehmen Abend machen wollen, glaubt Langenbach.
Ziel sei es, den Park für die Allgemeinheit attraktiv zu gestalten, vor allem für die Menschen, die ihn „als Naherholungsraum schätzen und die Flora und Fauna im Park als schützenswert erachten“, so Bezirksstadtrat Hans Panhoff. Die Müllbeseitigung stellt hier die erste Maßnahme im Gesamtkonzept für den Görlitzer Park dar, mit dem die Anlage in den nächsten Monaten auf Vordermann gebracht werden soll. Geplant sind außerdem neue Blumenbeete und die Schließung von Zugängen, die dem Bezirksamt von Besuchern als unsicher gemeldet wurden. So versucht man mit vielen kleinen Maßnahmen dafür zu sorgen, den Görlitzer Park Stück für Stück liebenswerter zu gestalten. Inwieweit das die Parkbesucher annehmen, bleibt abzuwarten.