Betritt man den Buchladen am Richardplatz 16, könnte dem geneigten Bücherwurm auffallen, dass man es hier nicht mit einem Geschäft zu tun hat, bei dem sich die Regale unter der Last an Lesestoff biegen. Im Gegenteil: Hier trifft man auf eine Kombination aus Café, Laden und Veranstaltungsort.
Enge Vernetzung im Kiez
„Wir finden diese Ecke von Neukölln wunderschön und Rixdorf steht ja schon für sich allein“, begründet Gregor die Standortwahl. Der Buchladen versteht sich auch ein wenig als kleines kulturelles Zentrum, das eng mit dem Kiez verbunden ist. „Wir freuen uns total, dass die Buchhandlung von der Nachbarschaft so gut angenommen wird“, so Anne Gregor. „Wir wollten einen schönen Kiezladen machen, der im Kiez verankert ist und uns ein bisschen mit den Organisationen vernetzt“, erzählt Gregor weiter.
Helle, große Räume, ein sorgfältig ausgewähltes Buchsortiment für Groß und Klein und das Café „Die Kuchengabel“ direkt im Laden sorgen für ein gemütliches Ambiente. „Das ist eine schöne Symbiose – Kaffeetrinken und in Büchern stöbern – das passt einfach ganz gut zusammen“, so Anne Gregor. „Wir brauchen keine Buchhandlung, die vom Boden bis zur Decke mit Büchern vollgestopft ist“, erklärt sie das Ladenkonzept. „Unser System haben schon mehrere Menschen ganz unterschiedlich – von irritiert bis absolut positiv – wahrgenommen.“ Die Irritation kann Gregor nur damit erklären, dass die „meisten noch im Kopf haben, dass eine Buchhandlung vollgestellt sein muss. Es sind weitaus mehr Exemplare in den Regalen als man denkt“, meint die Buchhändlerin weiter.
Keine Massenware
Persönliche Beratung ist den Firmengründerinnen äußerst wichtig. „Das ist genau das, was dieser kleine Laden leisten kann und das Internet eben gerade nicht“, meint Gregor auf die Frage hin, ob es nicht schwierig sei, in Zeiten von Internet- und Großbuchhandel noch einen Buchladen zu eröffnen.
Hartwig und Gregor liegt es zudem am Herzen, auch Klein- und Kleinst-Verlage zu unterstützen – eigens organisierte Veranstaltungen im Laden sollen dazu beitragen. Aus diesem Grund laden die beiden am 14. Mai zu einer Buchpremiere in ihren Räumlichkeiten ein. Dann werden gesammelte Märchen aus Burkina Faso vom Jaja-Verlag vorgestellt, die sich die Berliner Autorin Anne Wenkel zusammengehört, aufgeschrieben und illustriert hat.
Du hast Lust auf die Veranstaltung bekommen? Auf der Website von „Die gute Seite“ erfährst du mehr.