Die Steglitzer Schlossstraße ist die zweitgrößte Einkaufsgegend der Stadt nach Ku’damm und Tauentzienstraße. Doch als vor einem Jahr das vierte Einkaufszentrum Boulevard Berlin öffnete, fragten sich viele, ob dies zu Verdrängung führe. Dank gestiegener Kundenzahlen sei es dazu nicht gekommen, sagten am Freitag drei der Centermanager.
Laut Jens Kirbach vom Boulevard Berlin lockt das Zentrum sonnabends bis zu 60.000 Besucher an und im Durchschnitt ein Viertel mehr als zu Beginn. In der ganzen Straße habe die „Frequenz ordentlich zugenommen“, sagte Carsten Paul vom Forum Steglitz; dorthin kommen an Spitzentagen bis zu 30.000 Menschen. Zufrieden zeigte sich auch Schloss-Chef Oliver Mohr, der am Wochenende bis 38.000 Gäste pro Tag im Haus hat.
Schlossstraße als „wichtigste Stadtteillage Berlins“
Endlich gebe es keine Baustellen in der Straße mehr, lobten die Manager. Zudem verstärke der Boulevard Berlin das Interesse, etwa durch den Hollister-Shop. Aber auch die Billigmodekette Primark, die 2012 ins Schloss-Strassen-Center (SSC) gezogen war, ziehe Käufer aus ganz Berlin an. Kirbach, Paul und Mohr kennen sich seit gemeinsamen früheren Tätigkeiten und wollen mehr an einem Strang ziehen. Im Mai starten sie eine Werbekampagne für die Straße. Diese habe sich zur „wichtigsten Stadtteillage Berlins“ entwickelt, urteilt die Maklerfirma Engel & Völkers Commercial.
Unklar ist aber wieder die Zukunft des Bierpinsel-Turms: Die Ausstellung The Story of Berlin will nun doch nicht vom Ku’damm ins Wahrzeichen der Schlossstraße ziehen. Einer der drei Ausstellungschefs war dafür, konnte die anderen aber nicht begeistern. CD
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